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Stand: 2020-02-01
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Robert Focken

Arnulf - Die Axt der Hessen


2015. 432 S. 1 Abb. 21 cm
Verlag/Jahr: ACABUS 2015
ISBN: 3-86282-340-7 (3862823407)
Neue ISBN: 978-3-86282-340-6 (9783862823406)

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"So wie ein Pflug den Boden aufreißt, so brachen die sächsischen Krieger in die Schlachtreihe der Franken ein. Hass, Angst und Wut entluden sich in einem Gebrüll, das Arnulfs Blut gerinnen ließ. Er sah Widukinds Haupt aus dem Angriffskeil hervorragen, unbehelmt, seine Langaxt fuhr mit fürchterlicher Gewalt in die ersten Reihen der Franken ein."

Es ist die Zeit Karls des Großen. Als heidnische Sachsenstämme unter Führung des legendären Widukind in Hessen einfallen, versammelt Karl ein riesiges Heer am Main. Wider Willen wird der mittellose Arnulf zum Dienst im Heerbann gezwungen. In blutigen Gefechten erwirbt er sich mit seiner Streitaxt Waffenruhm und gewinnt das Wohlwollen des Königsberaters Einhard. Als Arnulf schließlich die Irminsul, das größte sächsische Heiligtum, zerstört, scheint ihm eine glänzende Zukunft zu winken. Doch eine Geisel am Königshof bringt die Welt des Kriegers ins Wanken: Es ist Widukinds Schwester. Und gegen ihre Reize hilft dem Hessen kein Schild und keine Axt ...

Mit dem ersten Band der Arnulf-Saga entwirft der Autor ein packendes Porträt des ausklingenden 8. Jahrhunderts, geprägt von Aberglaube und Brutalität, Frömmigkeit und Leidenschaft. Quer durch das Frankenlager verläuft die Kluft zwischen zivilisierten Gelehrten wie Einhard und dem fanatischen Hofkapellan Karls, der den heidnischen Glauben ausrotten will. Beide Seiten ringen mit allen Mitteln um ihren Einfluss auf den König ...
Prolog

So wie ein Pflug den Boden aufreißt, so brachen die sächsischen Krieger in die Schlachtreihe der Franken ein. Hass, Angst und Wut entluden sich in einem Gebrüll, das Arnulfs Blut gerinnen ließ. Er sah Widukinds Haupt aus dem Angriffskeil hervorragen, unbehelmt, nicht einmal einen Schild hatte er - aber eine Langaxt, die mit fürchterlicher Gewalt in die ersten Reihen der Franken fuhr.
Arnulf riss seinen Schild hoch. Er sah das Rot eines geöffneten Rachens, Klingen zischten durch die Luft, Schwerthiebe ließen den Schildbuckel dröhnen. Sein Unterarm sandte Blitze des Schmerzes aus. Keuchend wich er zurück.
"Wooodaan!" Immer lauter dröhnte der heidnische Schlachtruf über die Ebene. Wenn es den Sachsen jetzt gelang, den skaron der Franken auseinanderzusprengen, dann wären sie verloren: dann wären die Heidengötter stärker als der Allmächtige, dann würde Arnulf, dann würden die Hessen hier mit den anderen fränkischen Gautruppen sterben.
"Bleibt stehen, bei Gott! Kämpft!" Er selbst rief das. Dann musste er den Schild hochreißen, um einen Schwerthieb abzuwehren. Die Klinge des Sachsen ließ das Rund aus Lindenholz erdröhnen, Arnulf starrte für einen Moment in ein bärtiges Gesicht mit blutunterlaufenen Augen. Mitten hinein schmetterte er seine Streitaxt, sah den anderen zusammenbrechen und riss sofort wieder den Schild vor seinen Körper, um die Stöße der nachdrängenden Krieger abzuwehren. Blutspritzer trafen ihn von links, ein Schwertstreich trennte die Hand seines Nebenmannes ab - aber Arnulf hatte nicht einmal Zeit hinzuschauen, wollte er nicht in Stücke gehauen werden. Für einen Augenblick waren beide Heere ineinander verkeilt wie Wisentbullen. Doch unaufhaltsam begann der rechte Abschnitt der Sachsen die fränkischen Krieger zurückzudrängen. Und dann verspürte Arnulf einen Gluthauch zwischen Nacken und Ohr. Widukinds Langaxt war nicht mehr im Getümmel zu sehen! Wenn der Herzog wirklich den magischen Rabenstein hatte, konnte er überall auftauchen - auch in ihrem Rücken. Der Hesse wehrte einen Speerstoß ab, machte einen schnellen Schritt nach vorne und rammte seine Schildkante in den Kiefer eines Angreifers. Schwer atmend warf er einen Blick über die Schulter - und konnte sich im letzten Augenblick zur Seite drehen. Der Axtkopf schwang an seiner Schulter vorbei und grub sich in den Boden. Arnulfs Blick kreuzte den Widukinds - einer von ihnen würde das Blutfeld nicht lebend verlassen!