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Felicitas Andresen
Sex mit Hermann Hesse
Roman. Ausgezeichnet mit dem Thaddäus-Troll-Preis 2016
2015. 202 S. 187 mm
Verlag/Jahr: KLÖPFER & MEYER VERLAG 2015
ISBN: 3-86351-406-8 (3863514068)
Neue ISBN: 978-3-86351-406-8 (9783863514068)
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Hermann Hesse vom Kopf auf die Füße gestellt.
"Sex mit Hesse." Vorsicht, Satire? Nöö, sagt F. A. Sie versichert im Gegenteil ernst und glaubhaft, dieses Buch sei
Wort für Wort genau so gemeint wie geschrieben. Also gut, dann wollen wir es ihr mal glauben ...
"Eigentlich" sollte die ältere Hausfrau (damals, vor der Mindestlohnzeit) ja nur auf das erste Wohnhaus von Mia
und Hermann Hesse in Gaienhofen auf der Höri am Bodensee aufpassen. Für willkommene acht Euro die Stunde.
"Allerdings - über Hermann Hesse sollte man schon auch Bescheid wissen, gelt!"
Zunehmend stellt die nunmehrige Hausbetreuerin also Fragen, an sich und andere: Wer war dieser H. H., der gesunden
Sauerampferpudding aß, aber ständig brieflich seinen bevorstehenden Selbstmord ankündigte? Der die Öffentlichkeit
hasste, aber sich doch gerne beim Nacktklettern fotografieren ließ? Der drei Frauen und drei Kinder hatte, aber doch
Ekel vor der Wollust? Der die Cashcow seines Verlages war - und ist.
Und wie gut schrieb er denn? fragt sich die Betreuerin auch und schreibt sich drum als Gasthörerin für Literaturwissenschaft
an der Uni ein. Um seine Sachen erhofftermaßen wenigstens ansatzweise beurteilen zu können. Und überhaupt:
Wie wirkt sich die geistige Anwesenheit dieses jungen alten Herrn auf den Alltag aus - auf den Alltag eines
kleinen Museums am Schwäbischen Meer, und wie auf den Alltag der staunenden Betreuerin?
"Früher hätte man das, was Felicitas Andresens Schreiben
auszeichnet, vielleicht Mutterwitz genannt. Heute
spricht man von temperamentvoller, gestenreicher Prosa
mit sehr viel Drive: verblüffend jung fürs zu vermutende
Alter der Autorin. Auf das von ihr selbst mit gewisser
Koketterie avisierte Publikum der Senioren mit Abitur
dürfte sich ihr Leserkreis keineswegs beschränken.
Da bläst also ein frischer Wind vom Bodensee!"
Bettina Schulte, Badische Zeitung
"All die reifen Damen hier, die als Museums-Betreuerinnen
arbeiten, IHN täglich vor Augen haben auf dem meterhohen
auf Metall übertragenen Foto im Museumsgarten:
mit nacktem Oberkörper, schwellendem Bizeps und
Sixpack, mit Hut und Chiantiflasche vor sich, die darüber
hinaus gehalten sind, alle Bücher des Protagonisten,
gelistet auf den gemalten Tastaturen des Computers, zu
lesen, die also gleichsam permanent in seinen geistigen
Sphären schweben, leben ... es ist noch nicht ausgemacht,
dass es Orgasmen nur im genitalen Bereich gibt.
Und dann: wenn da die Besucher stehen, um die
50 Hessetitel plus Kompilationen und Sekundärliteratur
herum im Kassenbereich, WIE sie da stehen, andächtig
und gierig, und sich die Tüten voll packen mit Büchern,
was sag ich, mit Heilmitteln, mit Medikamenten, mit
Drogen - das ist so heiß, dass einem schier das Wechselgeld
in den Fingern schmilzt, das ist zugleich sakral UND
sexuell konnotiert!"