buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Robert Hodel

Vor dem Fenster unten sind Volk und Macht / Za oknom vnizu, narod i vlast´


Russische Poesie der Generation 1940-1960. Deutsch-Russisch
Hrsg. u. übertr. v. Robert Hodel
ungek. Ausg. 2015. 458 S. 21 cm
Verlag/Jahr: LEIPZIGER LITERATURVERLAG 2015
ISBN: 3-86660-193-X (386660193X)
Neue ISBN: 978-3-86660-193-2 (9783866601932)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


´Russische Poesie der Generation 1940 - 1960 Ausgewählt und übersetzt von Robert Hodel zweisprachig, 472 S. Mit Texten von: Michail Ajsenberg, Juri Arabow, Natalja Asarowa, Sergei Birjukow, Arkadi Dragomoschtschenko, Sergei Gandlewski, Igor Irtenjew, Nina Iskrenko, Alexander Jerjomenko, Witali Kalpidi, Jelena Kazjuba, Konstantin Kedrow, Swetlana Kekowa, Bachyt Kenschejew, Timur Kibirow, Nikolai Kononow, Wiktor Kriwulin, Juri Kublanowski, Juri Kusnezow, Eduard Limonow, Andrei Monastyrski, Olesja Nikolajewa, Aleksei Parschtschikow, Dmitri Prigow, Lew Rubinstein, Sergei Sawjalow, Iwan Schdanow, Jelena Schwarz, Olga Sedakowa, Sergei Stratanowski, Aleksei Zwetkow. Diese Anthologie versammelt jeweils sechs Texte aus unterschiedlichen Schaffensphasen russischer Dichterinnen und Dichter, die zwischen 1940 und 1960 geboren sind. Die ältesten Gedichte stammen aus den frühen Sechzigern, die jüngsten aus dem 21. Jahrhundert. Damit gewährt die Anthologie einen repräsentativen Einblick in fünf Jahrzehnte russischer Poesie. Vielfältig spiegelt sich in ihr auch das sprunghafte politische Geschehen vom Chruschtschowschen Tauwetter bis zur zweiten Amtszeit Putins wider. Jedoch nicht nur die unterschiedliche Einstellung zum Lauf der Geschichte wird in diesen Texten manifest, sie lassen auch die sich verändernde westliche Sicht auf die russische Literatur nachvollziehen. Wurde manch ein Dichter in den Siebzigern für seine antisowjetische Haltung gefeiert, galt er - wenn er seinem Credo treu blieb - in den Neunziger Jahren als nationalkonservativer Vertreter Russlands. Wer sich tiefgründig für die Kultur und das geistige Klima Russlands interessiert, kommt an dieser Anthologie nicht vorbei. Robert Hodel: geb. 1959 in Buttisholz (Luzern), studierte Slavistik, Philosophie und Ethnologie in Bern, Sankt Petersburg und Novi Sad. Seit 1997 ist er Professor für Slavische Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg. Aus dem Vorwort Die vorliegende zweisprachige Anthologie vereinigt russische Dichterinnen und Dichter, die zwischen 1940 und 1960 geboren sind. Jedes lyrische Werk ist mit sechs Gedichten aus unterschiedlichen Schaffensphasen vertreten. Die ältesten Gedichte stammen aus den frühen Sechzigern, die jüngsten aus dem 21. Jahrhundert. Damit gibt die Anthologie einen Einblick in die Entwicklung eines jeden einzelnen Dichterwerks und wirft zugleich einen repräsentativen[i] Blick auf fünf Jahrzehnte russischer Poesie. Das kulturelle Leben der sowjetischen Sechziger Jahre ist politisch geprägt durch die Chruschtschowsche Reformpolitik, die am 20. Parteitag 1956 offiziell beschlossen wird und mit der Niederschlagung des "Prager Frühlings" gewaltsam endet. Zentral für das Bewusstsein dieser "Tauwetterphase" (ottepel´)[ii] sind die Haltung gegenüber Stalin, die zwischen einem vollkommenen Bruch und der Anerkennung gewisser Verdienste schwankt, und die breit geteilte Hoffnung, dass ein "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" möglich ist. In diesen Jahren findet eine ganze Reihe verbotener russisch-sowjetischer Autoren den Weg zu ihren Lesern zurück - unter ihnen große Namen wie Michail Bulgakow, Andrei Platonow, Isaak Babel, Juri Olescha, Ossip Mandelstam oder Marina Zwetajewa. Auch öffnet sich das Land gegenüber westlichen Kulturströmungen wie dem italienischen neorealistischen Film (Rosselini, Visconti, Fellini), dem französischen Existenzialismus (Camus, Sartre), dem "Théâtre de l´Absurde" (Beckett, Ionesco), dem Jazz, der avantgardistischen Malerei oder den Werken von Hemingway, Faulkner und Böll. In dieser Atmosphäre entstehen Filme wie Michail Kalatosows "Die Kraniche ziehen" (Letjat zuravli, 1957) oder Andrei Tarkowskis "Andrei Rubljow" (1966), es öffnen Juri Ljubimows "Theater an der Taganka" und Oleg Jefremows "Sowremennik" ("Zeitgenosse") ihre Tore und es erklingen Schostakowitschs späte Symphonien und Alfred Schnittkes neuer Kompositionsstil. F