Neuerscheinungen 2015Stand: 2020-02-01 |
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Jerry Bridges, E. Paetzold, J. Paetzold
(Beteiligte)
Gott vertrauen
Übersetzung: Paetzold, E.; Paetzold, J.
2. Aufl. 2015. 191 S. 205 mm
Verlag/Jahr: FRANCKE-BUCHHANDLUNG 2015
ISBN: 3-86827-254-2 (3868272542)
Neue ISBN: 978-3-86827-254-3 (9783868272543)
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Leid ist ein schwieriges Thema. Wir alle sehen uns im Lauf unseres Lebens damit konfrontiert. Und auch wenn wir wissen, dass Gott unser Leben in seiner Hand hält, fällt es uns in Krisensituationen oft schwer, ihm vollumfänglich zu vertrauen. Leidvolle Erfahrungen wie eine Fehlgeburt, Arbeitslosigkeit, ein Autounfall, Probleme mit den Kindern, einem ungerechten Vorgesetzten u.a. vergraben wir oft tief in unserem Herzen.
Dieses Buch voller Zuversicht, Trost und Rat! will Gottvertrauen wecken. Es will uns ins Herz schreiben, dass Gott in allen Situationen der Herr unseres Lebens ist und alle Umstände und schmerzvollen Geschehnisse letztlich zu ihrem Besten führen wird.
1. Können Sie Gott vertrauen?
Wenn du keinen Ausweg mehr siehst, dann rufe mich zur Hilfe! Ich will dich retten, und du sollst mich preisen. (Psalm 50,15)
Der Brief enthielt keine gute Nachricht. Eine Verwandte, die mir sehr nahestand, hatte gerade erfahren, dass sie an Knochenkrebs erkrankt war. Bösartige Zellen einer früheren Krebskrankheit hatten seit acht Jahren in ihrem Körper gewuchert, bevor sie die Knochen angegriffen hatten. Eine Hüfte war schon fast vollkommen zerstört, der Arzt wunderte sich, dass sie immer noch laufen konnte. Solche Nachrichten sind heute traurigerweise keine Seltenheit mehr. Tatsächlich diagnostizierte man in der Zeit, als ich an diesem Buch schrieb, bei sieben Freunde von mir Krebs; alle standen auf meiner Gebetsliste unter dringende Anliegen .
Krebs und andere körperliche Leiden sind aber nicht der einzige Grund für unsere Ängste. Da gibt es den Kummer einer unglücklichen Ehe oder die Enttäuschung über eine Fehlgeburt, Trauer über ein Kind, das gegenüber dem Glauben gleichgültig ist oder sich dagegen auflehnt. Da ist die Angst des Familienvaters, der für das Familieneinkommen verantwortlich ist und gerade seine Arbeitsstelle verloren hat, und die junge Mutter, die erfahren hat, dass sie eine tödliche Krankheit hat.
Andere erleben die Enttäuschung von zerplatzten Hoffnungen und unerfüllten Träumen, eine Firma, die nicht mehr läuft, oder eine Karriere, die sich nie weiterentwickelt hat. Wieder andere erleben den Stachel von Ungerechtigkeit oder das dumpfe Leid von Einsamkeit. Da gibt es die Demütigung durch die Ablehnung von anderen, durch Benachteiligung oder Mobbing am Arbeitsplatz und, was vielleicht am schlimmsten ist, durch Fehler, die wir uns selbst zuzuschreiben haben. Schließlich ist da die Verzweiflung aufgrund der Erkenntnis, dass sich eine schwierige Situation ein eigenes körperliches Leiden oder vielleicht ein schwerbehindertes Kind nie ändern wird.
Alle diese Umstände tragen zu der Angst und dem emotionalen Leid bei, die wir alle zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenem Ausmaß erleben. Mancher Schmerz befällt uns plötzlich, traumatisch und zerstörerisch. Andere leidvolle Erfahrungen sind chronisch, anhaltend und scheinbar dazu gedacht, uns im Laufe der Zeit zu zermürben.
Neben unserem eigenen Leid gilt es oft, das Leid anderer mitzutragen. Keines der Beispiele, die ich oben erwähnt habe, ist erfunden. Ich könnte neben jedes einen Namen schreiben. Viele von ihnen stehen auf meiner persönlichen Gebetsliste. Wenn Freunde und Menschen, die wir lieben, Leid erfahren, leiden wir selbst auch.
In den Medien erfahren wir von Trauer, Kummer und Leid in unvorstellbaren Ausmaßen. Kriege, Terrorismus, Naturkatastrophen, Hungersnöte, Diskriminierung, Mord und Ausbeutung geschehen täglich in allen Ländern dieser Welt.
Aufgrund der Bedrohung durch Atomkriege oder Terrorismus hat man unseren Zeitraum der Geschichte das Zeitalter der Angst genannt. Wenn fast täglich im Fernsehen über schreckliche Krisen berichtet wird, fragen sich auch viele Christen: Wo ist Gott? Sind ihm die Tausende, die in Afrika den Hungertod sterben, oder die unschuldigen Zivilisten, die von Selbstmordattentätern brutal ermordet werden, denn völlig egal?
Auf einer viel kleineren Ebene machen Menschen, deren Leben frei von größeren Katastrophen ist, in ihrem Alltag häufig frustrierende und beängstigende Erfahrungen, die für den Augenblick ihre Aufmerksamkeit beanspruchen und ihren inneren Frieden zerstören. Ein lange im Voraus geplanter Urlaub muss aus Krankheitsgründen verschoben werden, die Waschmaschine geht ausgerechnet an dem Tag kaputt, an dem Gäste ankommen, die Unterrichtsaufzeichnungen sind einen Tag vor dem Examen verschwunden. Ereignisse dieser Größenordnung sind zahlreich, das Leben ist voll von ihnen.
Es stimmt, dass solche kleinen Dinge schnell vergessen sind und angesichts der wirklich tragischen Ereignisse des Lebens an Bedeutung verlieren. Doch