Neuerscheinungen 2015Stand: 2020-02-01 |
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Wilfried Scharnagl
AM ABGRUND
Streitschrift fur einen anderen Umgang mit Russland. Mit e. Vorw. v. Michail Gorbatschow
2015. 184 S. 200 mm
Verlag/Jahr: KEYSERSCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG 2015
ISBN: 3-86886-029-0 (3868860290)
Neue ISBN: 978-3-86886-029-0 (9783868860290)
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Schwarz-Weiß-Maler haben selten recht. Im privaten, im wirtschaftlichen und im politischen Leben sind Grautöne die Regel, auch wenn hier ein helleres, dort ein dunkleres Grau dominieren mag.
Auch bei der Krise um die Ukraine gilt diese Erfahrung. Die Einseitigkeit im Urteil der westlichen Welt, der europäischen und der amerikanischen, ist weniger als die halbe Wahrheit. Russland und seinem Präsidenten Wladimir Putin die Alleinschuld an einer Entwicklung zu geben, welche die Erinnerung an den Kalten Krieg wieder aufleben und darüber hinaus - jenseits des bereits stattgefundenen ukrainischen Bürgerkriegs - von einem gefährlichen heißen Krieg reden lässt, ist bequem und schließt die Reihen. Mit der politischen Wirklichkeit hat diese Sicht der Dinge wenig zu tun.
Als am 31. August 1994 die letzten russischen Truppen Deutschland verließen und Tausende von Soldaten zu einer Abschiedsparade im Treptower Park in Berlin angetreten waren, sangen sie ein Lied, das ein russischer Oberst eigens zu diesem Anlass getextet und komponiert hatte. "Deutschland, wir reichen dir die Hand" hieß es darin und "wir bleiben Freunde allezeit". Der neue Horizont, der sich damals für die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland, zwischen Europa und Russland und auch zwischen den USA und Russland greifbar und glaubhaft auftat, ist zwanzig Jahre später in gefährliches Dunkel gehüllt. Zur notwendigen Aufhellung und zur Sicherung des gefährdeten Friedens bedarf es auch im Westen einer Änderung der Politik im Ukraine-Konflikt: Weg von der antirussischen Einseitigkeit, zurück zu den Chancen und Möglichkeiten, die es in der Zeit der Wende Anfang der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts gab. Für eine solche Politik will dieses Buch werben.
Wilfried Scharnagl, Journalist und Buchautor, gewann sein streitbares konservatives Profil und seine Bekanntheit in nahezu einem Vierteljahrhundert als Chefredakteur des Bayernkuriers, dessen Kolumnist er heute noch ist. Er genoss das besondere Vertrauen von Franz Josef Strauß ("Scharnagl schreibt, was ich denke, ich denke, was Scharnagl schreibt"). Auch mit den Strauß-Nachfolgern bis hin zu Horst Seehofer verbindet Scharnagl ein freundschaftliches Verhältnis. In den Medien gilt er als "Lordsiegelbewahrer des konservativen Markenkerns der CSU" (Cicero). Mit seinen letzten beiden Büchern "Bayern kann es auch allein. Plädoyer für den eigenen Staat" (2012) und "Versagen in Brüssel. Plädoyer für ein besseres Europa" (2014) hat der Autor eine lebhafte politische Diskussion ausgelöst.