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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Vladimir Jankélévitch, Ulrich Kunzmann, Alexander Pschera, Richard Schroetter (Beteiligte)

Satie und der Morgen


Herausgegeben von Schroetter, Richard; Mitarbeit: Pschera, Alexander; Übersetzung: Kunzmann, Ulrich
1. Aufl. 2015. 157 S. 180 mm
Verlag/Jahr: MATTHES & SEITZ BERLIN 2015
ISBN: 3-88221-670-0 (3882216700)
Neue ISBN: 978-3-88221-670-7 (9783882216707)

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Satie, die Musik und das Unaussprechliche. Vom Zauber der Musik zum metaphysischen Zauber.
Musik spielt in Vladimir Jankélévitchs OEuvre nicht nur in ästhetischer, sondern auch in philosophischer Hinsicht eine entscheidende Rolle. Sie ist der Ausgangspunkt vieler seiner Überlegungen und Betrachtungen zu Fragen der Metaphysik und Ethik, weil allein sie dem "Unaussprechlichen" Ausdruck verleiht und das Leben, obwohl sie "nichts auszudrücken scheint", paradoxerweise mit Sinn erfüllt - gerade dort, wo sie als Klangbild an seine Grenzen erinnert. Das Endliche wird durch sie ins Unendliche transzendiert. Ein halbes Jahrhundert vor Peter Sloterdijk, der Musik als ein "Zur-Welt-Kommen oder ein Die-Welt-Fliehen" definiert, hat Jankélévitch den Geist der Musik, Anfang und Ende, Geburt und Tod, das Auf und Ab des Ertönten sensibel studiert.
"Satie und der Morgen" gehört in eine Reihe von Essays über Komponisten, die Jankélévitch den Tageszeiten zugeordnet hat. Satie, der seine Werke selbst ironisch als "gothisch" bezeichnete, ist laut Jankélévitch eine Künstlererscheinung des Morgens: ob "Gymnopédies" oder "Gnossiennes", ob "Danse gothiques" oder "Pičces froides", ob "Rag-Time" oder "Messe des Pauvres", in den unzeitgemäßen Ręverien des einsamen "Klavierspielers vom Montmatre" vernimmt Jankélévitch die Unschuld des Erwachens, eine "Scham des Gefühls", auch eine ironische Absage an das Profane. 1957 in Paris erschienen, ist dieser erhellende Text zum ersten Mal nun auf Deutsch zu lesen.
"Dieses grafisch elegant gestaltete Bändchen über einen der großartigsten Außenseiter der europäischen Musikgeschichte [...] zeichnet sich durch eine enge interpretatorische Verbindung von Werkanalysen, musikphilosophischer Abhandlung und Werkrezeption aus." - Wolfgang Schlott, KUNO, März 2016 Wolfgang Schlott KUNO - Kulturnotizen zu Kunst, Musik und Poesie 20160302