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Stand: 2020-02-01
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Albert Ettinger

Kampf um Tibet


Geschichte, Hintergründe und Perspektiven eines internationalen Konflikts
2015. 320 S. 24 cm
Verlag/Jahr: ZAMBON 2015
ISBN: 3-88975-235-7 (3889752357)
Neue ISBN: 978-3-88975-235-2 (9783889752352)

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Am 23. Mai 1991 verabschiedete der US-amerikanische Senat erstmals
eine Erklärung, in welcher "Tibet" als "ein besetztes Land" bezeichnet
wurde. Wenn man bedenkt, dass die kaiserlich-chinesischen Ambane
in Lhasa bereits mehr als ein halbes Jahrhundert (mit-)regierten, bevor
überhaupt die USA aus der Taufe gehoben wurden, und dass ein Großteil
des heutigen Territoriums dieser USA erst viel später, im Laufe eines langen
Prozesses, durch Eroberung, Krieg, Betrug, Vertragsbruch und Völkermord an
den native americans, annektiert wurde, so wird einem die Vermessenheit und
Unverschämtheit (oder aber: Lächerlichkeit) einer solchen Erklärung deutlich.
Muss man wirklich daran erinnern: Weder der Völkerbund, noch die UNO,
noch auch nur einzelne Länder wie die USA, Großbritannien oder Indien
haben jemals Tibet als unabhängigen Staat offi ziell anerkannt. Nicht einmal zu
einer Zeit, als China noch nicht (wieder) ein wichtiges Subjekt, sondern ein
weitgehend machtloses Objekt der Weltgeschichte war.
Wichtiger vielleicht als rein rechtliche Überlegungen ist aber die folgende
Feststellung: Die wenigen Jahrzehnte einer tibetischen "de facto-Unabhängigkeit"
waren kein Goldenes Zeitalter der Freiheit, sondern eine Zeit von
imperialistischer Einmischung, politischem und sozialem Stillstand, Misswirtschaft,
aristokratischer und klerikaler Unterdrückung, verschärfter Ausbeutung
und Besteuerung, wirtschaftlichem Niedergang, fortbestehendem
Obskurantismus, himmelschreiender Ungerechtigkeit, politischen Intrigen,
Attentaten, Morden, Krieg und Bürgerkrieg ...