Neuerscheinungen 2015Stand: 2020-02-01 |
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Andreas Huth, G. Preuss, H. Seifert, János Stekovics
(Beteiligte)
Frühgotische Großkreuze in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
Fotos: Preuss, G.; Seifert, H.; Stekovics, János
2015. 240 S. 49 Farb-, 146 SW-Abb. 280 mm
Verlag/Jahr: STEKOVICS 2015
ISBN: 3-89923-338-7 (3899233387)
Neue ISBN: 978-3-89923-338-4 (9783899233384)
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Die spätstaufische Epoche des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war eine Zeit voller Gegensätze, welche sowohl durch kriegerische Auseinandersetzungen und politische Machtkämpfe als auch durch Höchstleistungen in Wissenschaft, Kunst und Kultur geprägt wurde. Architektur und bildende Künste blühten in den europäischen Kunstzentren und standen in einem regen Austausch. Alle Kunstgattungen, unter anderen auch die der Plastik, nahmen einen enormen Aufschwung. Zur Ausstattung der großen Sakralbauten, namentlich der Dom-, Kloster- und Stiftskirchen gehörten zu jener Zeit zwischen Laienschiff und Klerikerchor angeordnete Schrankenanlagen, die sogenannten Lettner, in deren Mittelpunkt Kreuzaltäre zur Feier des Abendmahls standen, die von monumentalen Triumphkreuzgruppen zur Mahnung an die Kreuzigung Christi bekrönt wurden. Die Gruppe der Sächsischen Großkreuze gehört zu den Meisterwerken mittelalterlicher Plastik in Deutschland. In etwa einer Künstlergeneration zwischen 1220 und 1250 entstanden, markieren die monumentalen Kreuzigungsdarstellungen den Übergang von der Spätromanik zur Frühgotik und zeigen den motivischen Wandel vom herrschenden Christkönig zum leidenden Gottessohn. Die lebens- und überlebensgroßen Bildwerke des Gekreuzigten vollziehen durch Überschlagen des rechten Beines den typologischen Wechsel vom Viernagel- zum Dreinagelkruzifix. Dahinter standen gewandelte philosophische und passionstheologische Anschauungen jener bewegten Zeit der Kreuzzüge. Charakteristische Züge erhält die frühgotische Monumentalskulptur durch ein Mehr an Volumen, freiere Lebendigkeit, seelische Bewegtheit und größere Lebensnähe bei gleichzeitiger Suche nach idealer Schönheit. Zu den Höhepunkten im historischen Sachsen gehören die Kreuzigungsgruppen im Dom zu Halberstadt, am Naumburger Westlettner sowie über dem Lettner der Wechselburger Stiftskirche. In ihrer Klassizität, künstlerischen Vollendung und zeitlosen Menschlichkeit bewahren die Triumphkreuze Gültigkeit und Dauer.
Prolog
Zur Ikonografie der Kreuzigungsdarstellung
Die Genese des "modernen" Dreinagelkruzifixus in Sachsen
Die Bildwerke
Die Triumphkreuzgruppe im Dom zu Halberstadt
Das Triumphkreuz in der Halberstädter Liebfrauenkirche
Christus und Maria aus der Naumburger Moritzkirche im Bode-Museum zu Berlin
Das Triumphkreuz vom Petersberg in der Stadtkirche St. Moritz zu Zörbig
Die Triumphkreuzgruppe im Dom zu Freiberg
Das Großkreuz im Merseburger Dom
Der Konradsburger Triumphkruzifixus
Das Großkreuz in Bad Klosterlausnitz
Die Triumphkreuzgruppe in der Stiftskirche zu Wechselburg
Die Kreuzigungsgruppe des Westlettners im Dom zu Naumburg
Epilog
Anhang
Katalog
Literaturauswahl
Bildnachweis
Reproduktionen
Janos Stekovics, geboren 1959 in West-Ungarn, Studium der Chemie in Veszprem, dann bis 1983 Betriebswirtschaft in Merseburg/DDR. 1984 in Ungarn Wirtschaftsredakteur, ab 1985 Fotoreporter der ungarischen Nachrichtenagentur MTI. Lebt seit 1989 in Passau sowie München; 1992 Gründung eines eigenen Verlages.