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Stand: 2020-02-01
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Franzobel

Hundshirn


Roman
2015. 144 S. 21 cm
Verlag/Jahr: SISYPHUS 2015
ISBN: 3-901960-91-0 (3901960910)
Neue ISBN: 978-3-901960-91-8 (9783901960918)

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"In dem hier entfachten Wort- und Lautwirbel gelingen dann die schönsten Slapstickeinlagen ... Überdies brilliert ,Hundshirn´ mit einer filigran komponierten Figurenchoreographie, die am Ende in einer umfassenden Familienzusammenführung zu einem kunstvollen Paarreigen aufgedröselt wird."
Neue Zürcher Zeitung

Franzobel erzählt großteils auf Hündisch und logo aus Kniehöhen- und sozusagen Hundenasenperspektive, was man als Straßenköter, der aus Sprache besteht, alles so erleben kann: mit diversen Leuten und dem Verhaltensforscher Dr. Katz, dessen Haushälterin, dessen Assistentin, dessen Forschungsprojekt und all deren Verwandten ..., und natürlich mit all dem, was so am Tisch ist und dann und wann von da herunterkommt. Mehr sei hier aber nicht verraten, nur dass Punkti respektive Kepler - Hunde werden ja von jedem, dem sie begegnen, neu benannt - einer der bestverstandenen Literaturhunde ist, die seit dem entzückenden Flush zwischen zwei Buchdeckeln ihr Platzerl fanden. Dass das ganze schräg ist bis zum Umfallen und am Ende gar die Möglichkeit der Unmöglichkeit besteht, braucht man ja nur LeserInnen zu sagen, die den Autor noch nicht kennen - und jenen sei er natürlich besonders ans Herz gelegt.
Der Rottweiler? Ein primitiver Metzgersbursch. Der Bernhardiner? Eine mit Hund veredelte Kuh. Aber der Schäferhund? Ein treudeutsches Hüftleiden, meist pragmatisiert. Hund, Sie sehen es, ist lange noch nicht Hund. Ein pfefferundsalzfarbener Pinscher, das kann sich sehen lassen, auch das italienische Windspiel, ein zu Schaufeln gebogenes Papierquadrat, in das die Kinder Jahrmarkt blasen, oder die Afghanen, Hund gewordene Fellstiefel. Aber Terrier ganz allgemein, Malteser oder Pekinesen? Die sind für aufgedonnerte Herren und abgeblitzte Damen da. Chow Chow, man erkennt sie an der blauen Zunge, aristokratisches Gekaste, dafür kommt ihr Name dem Geschmack entgegen und der Pfanne, heißt, Basset und Beagle täten sich darüber freuen, gut gut. Hund, Sie schmecken es, ist lange nicht ein jeder.
Franzobel, geboren 1967 in Vöcklabruck, ist einer der populärsten österreichischen Schriftsteller. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter 1995 den Ingeborg-Bachmann-Preis und 2002 den Arthur-Schnitzler-Preis. Zuletzt erschienen "Metropolis oder Das große weiche Herz der Bestie" und der Krimi "Wiener Wunder" (alle 2014).