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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Jürgen Egyptien, Jürgen Nendza (Beteiligte)

Mikado-Geäst


Gedichte aus 20 Jahren
Mitarbeit: Egyptien, Jürgen
2015. 1285 S. 210 mm
Verlag/Jahr: POETENLADEN 2015
ISBN: 3-940691-71-2 (3940691712)
Neue ISBN: 978-3-940691-71-2 (9783940691712)

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Der Band "Mikadogeäst" versammelte ausgewählte Gedichte des Lyrikers Jürgen Nendza und gibt Einblick in 20 Jahre seiner dichterischen Arbeit. Das Spektrum reicht von Gedichten lang vergriffener Gedichtbände bis hin zu Beispielen aus seinem neuesten Band "Apfel und Amsel". In acht Kapiteln klingen Themen und Motive an, die - über die Jahrzehnte hinweg - für sein Werk prägend sind. Jürgen Nendzas Lyrik, so schreibt die FAZ, besticht durch reflektierte Impressionen, die zu eigenen Assoziationen anregen. Und die Neue Zürcher Zeitung führt aus: Weder in der strengen Ordnung noch in der gänzlichen Auflösung der Konturen finden Nendzas Gedichte ihren Weg, sondern in einer Art Zwischenwelt, am Rand der Bilder und Wahrnehmungen, dort also, wo Grenzflächenspannung spürbar wird.
AUS DEM NACHWORT von Jürgen Egyptien. WIR TREFFEN UNS IM APFEL. Versuch über Jürgen Nendzas Dichtung: Sieben ist eine besondere Zahl, und so hat es seinen guten Sinn, wenn Jürgen Nendza nach sieben Gedichtbänden nun eine Auswahl aus mehr als zwanzig Jahren lyrischen Schaffens vorlegt. Man sieht sofort, dass man es mit einem Werk von ganz eigener Gestalt und Tonlage zu tun hat. Schon früh beginnt sich die zweizeilige Strophe als die bevorzugte Form herauszuschälen. Ab dem dritten Band Landschaft mit Freizeichen (1996) dominiert sie seine Gedichte, und nicht wenige von ihnen verkürzen die letzte Strophe noch weiter zum Einzelvers. Auf diesem Hintergrund sticht der Zyklus "... sagen die Luftwurzeln" aus der "Rotation des Kolibris" (2008) mit seinen einstrophigen, bis zu 23 Verse umfassenden Gedichten heraus. Darauf wird zurückzukommen sein. -
Die Vorliebe für die zweizeilige Strophe ist kein Manierismus, sie ergibt sich schlüssig aus der Verschwisterung von Nendzas Dichtung mit dem Element Luft, genauer: aus ihrer Grundtendenz der Levitation und des Verschwebens. Durchlässigkeit und Transparenz sind weitere Eigenschaften der Kurzstrophe, die Nendza nach vorne und hinten offenhält. Das heißt, die Verwendung des Enjambements ist nahezu der Regelfall, der syntaktische Bogen reicht über Zeilen- und Strophenenden hinaus. Aus dieser Neigung zur Übergänglichkeit des Sprechens resultiert Nendzas Nobilitierung des "und", das gelegentlich den Satz startet, so als schlüge man einen Nagel in die Luft. Der Titel des vierten Gedichtbands "Und am Satzende das Weiß" (1999) unterstreicht das.
Jürgen Nendza wurde 1957 in Essen geboren. Er studierte Germanistik und Philosophie in Aachen, wo er 1992 zum Dr. phil. promoviert wurde und heute lebt. Neben Lyrik und Prosa verfasst er Features, Hörspiele und Radioerzählungen für Kinder und ist als Herausgeber tätig. Zuletzt veröffentlichte er den Gedichtband "Apfel und Amsel" (poetenladen Verlag 2012 sowie 2014 als Taschenbuch). Seine Gedichte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet.