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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Rhodes Barrett, Vicente R. Sanchis Caparros, Jürgen Schadeberg (Beteiligte)

Jürgen Schadeberg ESPANA Then and Now


Dtsch.-Engl.-Span.
Mitarbeit: Hackenschuh, Christina; Übersetzung: Barrett, Rhodes; Caparros, Vicente R. Sanchis
2015. 192 S. m. 190 SW- u. Farbfotos. 21 x 26.5 cm
Verlag/Jahr: PAGINA 2015
ISBN: 3-944146-63-8 (3944146638)
Neue ISBN: 978-3-944146-63-8 (9783944146638)

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Jürgen Schadeberg, geboren 1931 in Berlin, wurde bekannt als Fotograf und Filmemacher. Seine 1994 entstandenen Fotos von Nelson Mandela werden zu den eindrucksvollsten Bildern des 20. Jahrhunderts gezählt. Das Buch zeigt Fotos aus zwei Lebensabschnitten von Jürgen Schadeberg, in denen er in Spanien lebte und die mehr als vier Jahrzehnte auseinander liegen.
7 Acknowledgements / Agradecimientos
8 Introduction Jürgen Schadeberg
12 Introduccion Jürgen Schadeberg
16 Einführung Jürgen Schadeberg
20 Sun, Sand, Fiesta and Fear Nicholas Snelling
25 Sol, Arena, Fiestas y Miedo Nicholas Snelling
30 Espana 1969 - 1971
112 Espana 2012 - 2015
114 2012-2015 Nicholas Snelling
117 2012-2015 Nicholas Snelling
182 Fotografiar y Respiar Jose Luis Cueto Lominchar
190 Biography / Biografia
Einführung
Es war im November 1968. Seit 1964 hatte ich in London gelebt und als freiberuflicher Fotojournalist gearbeitet, zumeist für die Bildbeilagen von SundayTimes, Observer und Weekend Telegraph. Ich grübelte über den bevorstehenden grauen und feuchten Londoner Winter nach und hatte gerade einen Artikel über eine Stadt in Andalusien namens Torremolinos gelesen. Sie war einst eines der elegantesten Zentren der oberen Zehntausend in Spanien gewesen. Ich hörte, dass in den frühen Sechziger Jahren Frank Sinatra, der von einem betrügerischen Fotografen hereingelegt worden
war, bei einer Schlägerei im Hotel Pez Espada in Torremolinos verhaftet worden war. Nachdem er eine Nacht in einer Zelle verbracht hatte, war er aufgebracht und sagte, dass er Spanien niemals wieder besuchen würde. Nach dieser Affäre eröffnete das Hotel Pez Espada zu Ehren des berühmten Sänger "Franky´s Cafe".
In den Fünfziger Jahren hatte die populäre Filmdiva Rita Hayworth ihre Ferien in Torremolinos verbracht, und bald folgten ihr weitere Filmstars wie etwa Elizabeth Taylor, Diana Dors, Laurence Olivier, später Graham Greene und Grace Kelly. Als
in den späten Sechziger Jahren der Massentourismus begann und mit thematischen Ferienangeboten wie beispielsweise "Malferien" und "Fotoferien" auch über die Costa del Sol hereinbrach, wurde Torremolinos zur Hauptattraktion für den gewöhnlichen britischen Touristen und für die dauerhaft dort lebenden Briten, die oft von morgens bis zum Abend tranken. 1965 gingen Sean Connery, Sophia Loren, der spanische
König und spanische und internationale Staatsmänner nach Marbella mit seiner original spanischen Atmosphäre, und Marbella wurde zum neuen Jetset-Zentrum.
Deshalb verließ ich London und lebte einige Jahre lang an der Costa del Sol. Torremoli nos hatte nur noch wenig von dem Charme, der einst die "Überflieger" derart angezogen hatte.
Die Bar Central, in der man sich hinsetzen konnte, um zuzuschauen, wie die Touristen vorbeigingen und wie der Polizist den Verkehr regelte, indem er mit den Armen wedelte und mit seiner Trillerpfeife pfiff, war immer noch da.
Ein amerikanischer Maler, der sich kürzlich in Spanien niedergelassen hatte, ritt in traditioneller spanischer Bekleidung auf einem schwarzen reinrassigen Pferd zur Bar, schwang sein linkes Bein über den Pferderücken und setzte sich seitwärts auf den Sattel. Er verlangte vom Kellner einen Sherry, an dem er dann langsam nippte, während er uns beobachtete, wie wir vor der Bar Central an Tischen saßen und unsere Espressos tranken. Oft übernahm der Dorftrottel, ein freundlicher Bursche, den
alle kannten, vom Polizisten die Regelung des Verkehr. Dieser stand daneben und schaute amüsiert zu. Dann gab es auch das Restaurant "Zum galoppierenden
Major", das "die Brits" versorgte, jene ehemaligen Kolonialbewohner, die sich in oder bei Torremolinos niedergelassen hatten und die aus den früheren britischen Kolonien, wie etwa von Ost-Afrika oder von den Bahamas kamen.