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Thomas Bernhard, Albert Ostermaier
(Beteiligte)
Herz sticht
Vorlage: Bernhard, Thomas
2015. 44 S. 20 cm
Verlag/Jahr: KORREKTUR VERLAG 2015
ISBN: 3-9503318-9-1 (3950331891)
Neue ISBN: 978-3-9503318-9-9 (9783950331899)
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Albert Ostermaiers Stück Herz sticht, entstanden im Jahr 2014, ist eine Adaptation von Thomas Bernhards 1969 erschienenem Prosatext Watten. Ein Nachlaß. Der Titel bezeichnet ein in Süddeutschland sowie in den Alpenregionen weit verbreitetes Kartenspiel, an dem sich vier Personen beteiligen: Herz-König ist der höchste Trumpf in diesem Spiel, das sich angeblich von dem französischen ´va tout´ (alles geht) ableitet, da es während der Feldzüge Napoleons entstanden sein soll. In Bernhards Prosa wird der Erzähler - er lebt in einer Baracke, nachdem er in Folge seiner Morphiumabhängigkeit seine Praxis schließen musste - regelmäßig von einem Fuhrmann aufgesucht, der ihn immer auffordert, wieder zum Watten ins Wirtshaus ´Racher´ zu gehen, wo er zwanzig Jahre lang mit dem Lehrer Urban sowie dem Papiermacher Siller gespielt, diese Gewohnheit aber zwei Monate zuvor aufgegeben hat. Die Bezeichnung als ´Nachlaß´ verweist auf die Konstruktion: Der Text ist angelegt als Antwort auf die briefliche Aufforderung des Mathematikers und Juristen F. Undt an einem Novembertag, ihm ´über mehrere Stunden andauernde Wahrnehmungen Ihrerseits des Tages zu berichten, der dem Tag, an welchem Sie diese Zeilen in die Hand bekommen haben, vorausgegangen ist´.
Albert Ostermaier, geboren 1967, lebt in München.
Er begann seine Autorenkarriere als Lyriker; der Gedichtband Herz Vers Sagen (1995) bedeutete seinen Durchbruch. Das erste 1993 geschriebene, 1995 uraufgeführte Stück Zwischen zwei Feuern. Tollertopographie gilt Ernst Toller. 2008 veröffentlichte er seinen ersten Roman Zephyr, 2011 folgte Schwarze Sonne scheine, 2013 Seine Zeit zu sterben und 2015 Lenz im Libanon. Er erhielt u.a. den Kleist-Preis, den Bertolt-Brecht-Preis und den Welt-Literaturpreis. Für die Nibelungen-Festspiele in Worms 2015 wurde er von Nico Hofmann als Autor und Kurator verpflichtet.
Thomas Bernhard (1931-1989) war einer der bekanntesten österreichischen Erzähler des zwanzigsten Jahrhunderts. Er wuchs in Wien und in Seekirchen am Wallersee auf, wurde für kurze Zeit in ein Heim für schwer Erziehbare geschickt, brach seine Schulausbildung ab und wurde Kaufmannsgehilfe. 1947-48 arbeitete er als Lehrling. Dabei zog er sich eine Lungenentzündung zu, die sich zur Tuberkulose ausweitete. Er verbrachte die nächsten beiden Jahre in verschiedenen Krankenhäusern. Nach seiner Genesung wurde er Gerichtsreporter. Er studierte Gesang und veröffentlichte erste Texte. Der Durchbruch als Romanautor gelang ihm 1963 mit "Frost", weitere Romane folgten. Auch als Dramenautor machte sich Bernhard einen Namen. Ab 1965 lebte er in Wien und auf einem oberösterreichischen Gutshof. 1984 kam es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung wegen seines Romans "Holzfällen".
1970 wurde Thomas Bernhard mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.
Albert Ostermaier wurde 1967 in München geboren. E
r gilt als ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Lyriker und Dramatiker der Gegenwart.
Viele seiner Gedichte und Theaterstücke sind in mehrere Sprachen übersetzt und gelangten zu internationalen Aufführungen.
1988 beginnt er erste Gedichte zu veröffentlichen und erhält zwei Jahre darauf mit dem Literaturstipendium der Stadt München seinen ersten Preis.
Das 1993 geschriebene und 1995 im Bayerischen Staatsschauspiel München uraufgeführte Stück Zwischen zwei Feuern.
Er wird Hausautor am Nationaltheater in Mannheim (Spielzeit 1996/1997), am Bayerischen Staatsschauspiel (Spielzeit 1999/2000) und am Wiener Burgtheater (Spielzeit 2003-2009).
Albert Ostermaier ist zudem Torwart der deutschen Autorennationalmannschaft und seit Mitte 2007 Kurator bei der DFB-Kulturstiftung. Er hat als writer in residence in New York gearbeitet und übernahm in den letzten Jahren Gastdozenturen an einigen deutschen Universitäten.
Als Künstlerischer Leiter verschiedener Festivals hat Alber
t Ostermaier großes Ansehen erlangt, zuletzt in den Jahren 2006 und 2008 beim Internationalen Brecht-Festival abc in Augsburg. Albert Ostermaier lebt und arbeitet in München. 2011 erhielt er den "WELT-Literaturpreis".