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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Martin Lechner

Risikomanagement: Strategische Maßnahmen zur nachhaltigen Gewinnsteigerung für Bauunternehmen


2015. 88 S. 13 Abb. 270 mm
Verlag/Jahr: IGEL VERLAG RWS 2015
ISBN: 3-9548530-8-6 (3954853086)
Neue ISBN: 978-3-9548530-8-3 (9783954853083)

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Diese Studie befasst sich mit dem Risikomanagement für Bauunternehmen; dabei stehen vor allem strategische Maßnahmen im Angebots- und Ausführungsmanagement im Fokus. Zunächst erfolgt eine Einführung in das Thema mit theoretischen Grundlagen, wobei die Schwerpunkte im Allgemeinen auf der Baubetriebswirtschaftslehre sowie deren strategischen Prozessen für Bauunternehmen liegen. Aufbauend auf dem Risikomanagementprozess wird erläutert, wie man sich im Angebots- und Ausführungsmanagement gegen Projektrisiken absichern kann.
Abschließend lässt sich unter Berücksichtigung praktischer Betrachtungen feststellen, dass jedes Risiko auch eine Chance birgt.
Textprobe:
Kapitel 2.1.1: Bedeutung der Baubetriebslehre.
Die Bauwirtschaft hat eine sehr hohe wirtschaftspolitische Bedeutung für die Volkswirtschaft der Industrieländer. Bauen zählt zu den grundlegendsten gesellschaftlichen Angelegenheiten. Für die Bauwirtschaftslehre gelten viele Regeln der Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre. Die Volkswirtschaftstheorie untersucht die Fragen wie, was, wo, wann und für wen soll produziert werden. Diese Fragen werden in marktwirtschaftlichen Systemen mit Hilfe von Angebots- und Nachfragemechanismus und über Entscheidungen der Nachfrager und Anbieter beantwortet. Die Befriedigung von Bedürfnissen nach knappen Gütern und Dienstleistungen ist die Zielsetzung allen wirtschaftlichen Handelns. Durch Ausgleich von Angebot und Nachfrage erfolgt die Preisbildung. Der Markt ist ein ökonomischer Ort des Tausches zur Abdeckung der Wirtschaftssubjekte.
Für die Bauwirtschaft vollzieht sich am Baumarkt das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage hängt von der Kaufkraft aller öffentlichen, gewerblichen und privaten Bauherrn ab. Das Angebot ergibt sich über die Gesamtheit aller ausgestatteten Kapazitäten und Leistungsversprechen der Bauunternehmen. Man unterscheidet verschiedene Marktformen wie polypolistische, oligopolistische und monopolistische Märkte.
Bei polypolistischen Märkten treten viele Anbieter und Nachfrager am jeweiligen Markt auf, die Konkurrenz ist groß. Bei oligopolistischen Märkten treten nur wenige Konkurrenten am Markt auf. Monopolistische Märkte sind nur mit einem einzigen Anbieter gekennzeichnet. Zwischen Anbieter und Nachfrager vollzieht sich ein Abstimmungsprozess zur Entstehung einer Preisbildung. Die Anbieter erstellen für Güter und Dienstleistungen einen kalkulierten Preis, der Nachfrager ist bestrebt einen möglichst geringen Preis zu zahlen. In der Regel kommen diejenigen Anbieter mit dem geringsten Preis bzw. diejenigen Nachfrager die den höchsten Preis zahlen, am Markt zum Zug. Ist das Angebot größer als die Nachfrage, so wird der Preis sinken. Ist die Nachfrage größer als das Angebot, so wird der Preis steigen. Am Baumarkt wird vorrangig die Preisbildung durch polypolistische Merkmale gekennzeichnet, deren Nachfrager sehr viele Anbieter gegenüberstehen.
2.1.2: Bauwirtschaft und deren Entwicklung.
Aufgrund massiver Rückgänge der Nachfrage nach Bauleistungen änderte sich das Kundenverhalten der Bauindustrie. Die Einkaufsmacht der Kunden ist spürbar größer geworden. Die Anforderungen an die Bauunternehmen werden durch kompliziertere Bauvorhaben immer größer und die Bauzeiten immer kürzer. Trotzdem entscheidet sich der Kunde für jenen Anbieter der am billigsten ist und nicht für den qualifiziertesten. Des weiterem werden in umfangreichen Vertrags Konstrukten die Risiken an den Bauunternehmen zunehmend überwälzt. Auffallend ist, dass Führungskräfte in Bauunternehmen dieser Entwicklung bisher nur wenig an diesen Umständen aktiv entgegenwirkten. Dieses zeigt sich vor allem in der Personalpolitik, hoher Insolvenzquote und geringer Eigenkapitalquote. In der Professionalität des Managements in Bauunternehmen haben sich massive Qualitätsmängel aufgetan. Anstatt sich umfassend mit neuen Führungsmethoden, Prozesse und Kundenbeziehungen zu konzentrieren, sehen sie ihre Aufgabe vorwiegend im operativen Geschäft. Ein Ideenaustausch über Betriebsführung mit anderen Branchen, die den internationalen Wettbewerb ständiger Veränderungen von Methoden und Instrumenten ausgesetzt sind, findet kaum statt. Bemühungen vieler Branchen im stark zunehmenden Wettbewerbsdruck von Zeit, Kosten und Qualität wettbewerbsfähig zu bleiben, haben in der Bauwirtschaft weniger Beachtung gefunden. Die Steigerung der Produktivität wurde eher durch den Einsatz durch billige Arbeiter aus den Osten erreicht und nicht durch technischen Fortschritt. Das Problem ist den meisten Führungskräften in Bauunternehmen nicht bewusst, sondern s