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Michael Schwabe
Wandel als Herausforderung für Unternehmen: Strategische Ansätze zur Abwehr von Risiken und Nutzung von Chancen
2015. 80 S. 270 mm
Verlag/Jahr: IGEL VERLAG RWS 2015
ISBN: 3-9548532-1-3 (3954853213)
Neue ISBN: 978-3-9548532-1-2 (9783954853212)
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Im Wirtschaftsalltag lassen sich zunehmend Änderungen bisher kontinuierlicher Entwicklungsmuster der Unternehmensumwelt feststellen, auf die das Management reagieren muss. Diese als Diskontinuitäten bezeichneten Änderungen können an Politik, Wirtschaft, Technologie, Energieversorgung und Einstellungen der Gesellschaft ausgemacht werden. Ursachen hierfür sind die in der Globalisierung verankerten neuen Technologien, der Institutionenpluralismus und die wachsende Bedeutung von Wissen als Produktionsfaktor.
Um die Gefahren und Chancen zu nutzen, die sich aus diesen Diskontinuitäten ergeben, stehen dem Management neben operativen Handlungsmöglichkeiten strategische Maßnahmen zur Verfügung. Der Autor behandelt in der vorliegenden Studie die Möglichkeiten eines strategischen Managements von Diskontinuitäten mit dem Ziel, dem Leser Methoden und Konzepte zur Bewältigung der Managementaufgaben im Kontext von Diskontinuitäten aufzuzeigen.
Textprobe:
Kapitel 4.2: Organisationale Wandlungsfähigkeit:"Unlike in the 1930s, when there was little understanding of the fact that management mentality and corporate culture are the major obstacles to adaptation to new realities, today there is a widespread recognition of the importance of mentality / culture".
Die Wandlungsfähigkeit einer Organisation lässt sich an der Organisationskultur sowie sozialem, politischem und symbolischem Verhalten festmachen. Eckpunkte sind Wissen, Wollen und Können auf der Mitarbeiterebene sowie Führungsstil. Wandlungsfähigkeit steht der Kontinuität konträr gegenüber , denn der Wandel stört gewohnte Abläufe, Routinen, bricht Beziehungsstrukturen auf, fordert neue Fähigkeiten, gefährdet den Status des Einzelnen und verunsichert durch Neues. Folglich ist mit dem Wandel eine emotionale Dynamik bei Betroffenen verbunden, die mit einem Kommunikationsplan beeinflusst werden kann und das Wollen der Betroffenen verbessert. Das Können wiederum wird ermöglicht durch explizit gemachte Spielräume und Vorgaben, den Abbau struktureller und kultureller Hindernisse und eine breite Befähigung der Mitarbeiter. Das Wissensmanagement schafft Stabilität in der Strategie und schafft die Wissensgrundlage zum Prozesswandel. Schließlich hat der Führungsstil die Aufgabe, eine Vision zu vermitteln, zu motivieren und die Interessen der Anspruchsgruppen im Auge zu behalten. Es kann gesagt werden, dass Wissensfluss, Vielfalt, Autonomie, Risikofreude, Teilbereitschaft und Flexibilität die Wandelbarkeit eines Unternehmens begünstigen.
Im Hinblick auf die zu beeinflussenden Eigenschaften des Unternehmens kommt es jedoch auch zu Problemen der Operationalisierung. Zum Beispiel muss gezeigt werden, wie Flexibilität verstanden werden kann. Ein Ansatz zur Modellbildung der Unternehmensflexibilität umfasst Redundanz, Modularität, Lern- und Entwicklungsfähigkeiten sowie Selbstregulierung. Die Flexibilität kann sich strategisch auf die Handlungsfelder Management, Ressourcen, Organisation, Systeme und Unternehmenskultur beziehen.
Problematisch steht der Anpassung der Änderungswiderstand im Unternehmen gegenüber. Der Wandel kann so verschiedentlich beeinflusst werden. Durch niedrigen Änderungsdruck wird Wandel verhindert, durch niedrigen Änderungswiderstand gegenüber allmählich erhöhtem Änderungsdruck wird der Wandel in kontrollierte Bahnen gelenkt und durch Erhöhen des Änderungswiderstandes gegenüber sehr hohem Änderungsdruck wird der Wandel abrupt herbeigeführt. Daraus ergeben sich Anforderungen zur Unternehmensgestaltung.
Wenn es darum geht neue Ideen und Vorstellungen anzunehmen, ist das obere Management eher weniger bereit dazu als das Management auf Ebene der Geschäftseinheiten. Als Grund hierfür stellt Gavetti fest, dass das obere Management weiter entfernt vom Entscheidungsproblem ist und dadurch eher durch Probleme der Informationsverarbeitung eingeschränkt ist. Das spricht für die Gestaltung von Bottom-Up-Strategien. Möglich sind aber auch Top-Down-Strategien, die einen schnelleren Wandel ermöglichen. Unternehmenshierarchien sind also ausgleichend im Kontext der äußeren Anforderungen zu gestalten.
Ein Unternehmen kann weiterhin so diversifiziert aufgebaut sein, dass Veränderungen in der Umwelt von den Geschäftseinheiten in unterschiedlicher Weise als Chance oder Bedrohung wahrgenommen werden können. Eine diversifizierte Unternehmensstruktur ermöglicht also die Diskontinuitäten auf einzelne Unternehmensteile zu beschränken. Zudem bewirkt die unterschiedliche Wahrnehmung von Diskontinuitäten unterschiedliche Reaktionen des Managements. Bei Bedrohungen neigen Unternehmen eher dazu Strukturen zu verfestigen, während Chancen eher einen Wandel in Unternehmen bewirken. Eine strikte Trennung der Geschäftseinheiten befördert also die Wandelbarkeit einzelner Unternehmensteile.
Es lässt sich sagen, dass eine Erhöhung der organisatorischen Wandlungsfähigkeit als Ziel des