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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Arthur Schüle

Crowdinvesting für junge Unternehmen und Start-ups


Eine innovative Finanzierungsform für erfolgreiche Gründungen
1. Aufl. 2015. 84 S. m. 15 Abb. 220 mm
Verlag/Jahr: IGEL VERLAG RWS 2015
ISBN: 3-9548532-9-9 (3954853299)
Neue ISBN: 978-3-9548532-9-8 (9783954853298)

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Ziel der Arbeit ist es, den in Deutschland im Entstehungsprozess befindlichen Markt für Crowdinvesting systematisch zu analysieren. Crowdinvesting soll in diesem Zusammenhang als innovative Ergänzung zu Venture Capital betrachtet werden. Ein weiteres Ziel der Arbeit ist somit die Auseinandersetzung mit Finanzierungen durch Venture Capital. Dadurch wird gewährleistet, dass die Untersuchung des Crowdinvesting vor einem gesamtwirtschaftlichen Hintergrund durchgeführt und eingeordnet wird.
Die Untersuchung widmet sich der Beantwortung folgender Fragen: Wie ist die derzeitige Lage des deutschen Wagniskapitalmarktes zu beurteilen? Welche Probleme können bei Venture Capital-Finanzierungen auftreten? Wie funktioniert Crowdinvesting? Wie ist die derzeitige Rechts- und Marktlage? Für welche Unternehmen ist Crowdinvesting eine Alternative zu Venture Capital? Welches Potenzial steckt im Crowdinvesting und kann es als innovative Ergänzung zu Venture Capital eingestuft werden?
Textprobe:
Kapitel 4. Gründungsfinanzierung 2.0: Crowdinvesting:
Das Kapitel widmet sich der detaillierten Analyse von Crowdinvesting. Dies erfolgt anhand folgender Gliederung. Zunächst wird Crowdinvesting definiert und als Begriff weiter abgegrenzt. Es folgen Beschreibungen und Untersuchungen der allgemeinen Funktionsweise von Schwarmfinanzierungen. Nachdem die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen erläutert worden sind, widmet sich die Untersuchung den in Deutschland aktiven Crowdinvesting-Plattformen. Analysiert werden die Plattformen dabei hinsichtlich ihrer Funktionsweisen, getätigter und aktueller Transaktionen, rechtliche und steuerliche Aspekte sowie Arten und Möglichkeiten der Investitionsmodelle. Auch eine Kategorisierung der kapitalnachfragenden Unternehmen sowie eine Aufstellung möglicher sekundärwirtschaftlicher Nutzen durch Crowdinvesting für ein Unternehmen sollen erarbeitet werden. Weiterhin soll Crowdinvesting auch als mögliche Alternative für den Mittelstand betrachtet werden. Das Kapitel schließt mit einer Prognose über weitere Entwicklungsszenarien des deutschen Marktes.
4.1 Definition und Begriffsabgrenzung:
Allgemein formuliert ist Crowdinvesting die Möglichkeit für Unternehmen Eigenkapital einzusammeln, das durch eine Vielzahl von Personen zur Verfügung gestellt wird. In einer engeren Definition, die mehr den ursprünglichen Gedanken der Idee berücksichtigt, wird Crowdinvesting als alternative Gründungsfinanzierung bezeichnet, die für Unternehmensgründungen in der Start-up Phase, eine alternative Möglichkeit darstellt, durch eine Vielzahl von Investoren, Eigenkapital zu erhalten. Als "Crowd", also als Menschenmenge die als potenzieller Kapitalgeber auftritt, werden dabei sämtliche Nutzer des Internets, genauergesagt des Web 2.0 definiert. Der Crowdinvesting-Prozess findet über spezialisierte Online-Plattformen statt, auf denen sich Unternehmen präsentieren und mit der "Crowd" kommunizieren können. Die Plattformen fungieren als Mittler, stellen die technische und rechtliche Infrastruktur zur Verfügung und wickeln die Finanztransaktionen ab. Obgleich Schwarmfinanzierungen auch ohne das Internet theoretisch denkbar sind, stellt es per Definition die unumgängliche Grundlage für Crowdinvesting. Über die Plattformen können Interessierte bereits mit Kleinstbeträgen als Investoren in ein Unternehmen auftreten. Die Möglichkeit, dass im Prinzip jede Person als Investor aktiv werden kann, stellt einen wesentlichen Unterschied zur Beteiligungsfinanzierung durch Business Angels oder Venture Capital-Gesellschaften dar. Hat ein Unternehmen den angestrebten Betrag erzielt, gilt die Auktion als geschlossen und die Finanzierung war erfolgreich. Je nach Ausgestaltung und spezialisierter Regularien der Online-Plattformen, erhalten die Investoren einen Anteil am Unternehmen, der im Fall einer erfolgreichen Weiterentwicklung des finanzierten Unternehmens, durch einen zu einem festgelegten Zeitpunkt erfolgten Ausstieg (Exit), mit einer Rendite verbunden ist.
Der Begriff "Crowdinvesting" wird nicht einheitlich benutzt. So finden sich auch oft die Bezeichnungen "Crowdfinancing" oder "Crowdfunding". In der vorliegenden Arbeit sollen die Begriffe "Crowdinvesting" und "Crowdfinancing" Synonym verwendet werden, da "Crowdinvesting" lediglich eine Umwälzung auf die Perspektive der Investoren bewirkt, wohingegen Crowdfinancing eher aus Sicht der Gründungsunternehmen gebraucht wird. Eine Abgrenzung ist jedoch gegenüber dem Begriff "Crowdfunding" sinnvoll. Crowdfunding kann auch als Vorläufer, bzw. grundlegender Prozess bezeichnet werden, aus dem Crowdinvesting als innovative Weiterentwicklung hervorgegangen ist. Auch beim Crowdfunding wird auf spezialisierten Online-Plattformen, durch eine Vielzahl von Investoren Kapital eingesammelt. Allerdings steht hierbei ein anderer Gedanke im Vordergrund. Crowdfunding richtet sich traditione