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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Irina Gradinari, Dorit Müller, Johannes Pause (Beteiligte)

Wissensraum Film


Herausgegeben von Gradinari, Irina; Müller, Dorit; Pause, Johannes
2015. 288 S. 129 SW-Abb. 24 cm
Verlag/Jahr: REICHERT 2015
ISBN: 3-9549003-7-8 (3954900378)
Neue ISBN: 978-3-9549003-7-4 (9783954900374)

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Im Zentrum des Bandes "Wissensraum Film" steht die Frage nach der Relevanz relational-räumlicher Konzepte für die Analyse filmischer Wissensproduktion: Wie stellen Filme räumliche Zusammenhänge und damit spezifische Wissensformationen her? Wissenschaftliche, dokumentarische, politische und künstlerisch ambitionierte Filme werden hinsichtlich ihrer räumlichen Verfasstheit und epistemischen Effekte beschrieben und theoretisch gefasst. Dabei werden sie zu anderen Medien ebenso wie zu außerfilmischen Wissensdiskursen in Beziehung gesetzt. Mit Beiträgen von Henning Engelke, Oliver Fahle, Lisa Gotto, Stephan Günzel, Malte Hagener, Vinzenz Hediger, Lars Nowak und Daniela Wentz.
Seit einigen Jahren wenden sich Untersuchungen zum Film nicht nur vermehrt den wissensgeschichtlichen und epistemologischen Bedingungen, sondern auch den räumlichen Aspekten des Mediums zu. Jüngere Studien befassen sich einerseits mit den Ordnungen des Wissens im Film, analysieren Praktiken der Wissensgenerierung oder richten den Fokus auf das selbstreflexive Wissen des Mediums. Andererseits geraten räumliche Dimensionen filmischer Gestaltung in den Blick. Eine Zusammenführung der wissens- und raumtheoretischen Ansätze mit Bezug auf den Film hat bisher jedoch kaum stattgefunden. Vor diesem Hintergrund setzt sich der Band zum Ziel, die filmische Wissensproduktion erstmals über eine Analyse des filmischen Raums zu erschließen.
Das Modell "Wissensraum Film" betrachtet den Film dabei als Medium, welches konkrete Wissensbestände generiert oder bestehendes Wissen verbreitet und transformiert. Zugleich basiert es auf der Beobachtung, dass filmisch generiertes Wissen immer schon räumlich verfasst ist, dass der Film also spatiale Beziehungen, Dynamiken und Transformationen erzeugen muss, um sein Wissen entfalten zu können. Die übergreifende Fragestellung des Bandes richtet sich vor allem auf die Anschlussfähigkeit relationaler Raumkonzepte für die Analyse filmischer Wissensproduktion: Wie stellen Filme räumliche Zusammenhänge und damit spezifische Wissensformationen her? In welcher Relation stehen die einzelnen Wissenselemente zueinander? Und auf welche Weise bindet der Film die räumlichen Gegebenheiten seiner Vorführung in die Wissensproduktion ein und entwickelt dabei auch selbstreflexives Wissen?
Der Band erforscht den Film als spezifisches Medium der Wissensproduktion. Filmisches Wissen ist nicht allein die Darstellung, Übersetzung oder Popularisierung etwa wissenschaftlichen oder literarischen Wissens, ebenso wie der filmische Raum nicht im euklidischen Raum der Physik aufgeht. Vielmehr existieren spatiale und epistemische Möglichkeitsbedingungen und Potenziale, die der Film in den unterschiedlichen Phasen seiner Entwicklung exklusiv besitzt. Die Beiträge des Bandes entwerfen Beschreibungsmodelle, die diese mediale Spezifik erfassen können, spüren unterschiedlichen Gattungen, Oeuvres und Ästhetiken nach, um deren epistemische Effekte zu differenzieren, und setzen den Film zu anderen Medien ebenso wie zu außerfilmischen Diskursen in Beziehung.