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Paul J. Möbius
Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes
Repr. d. Ausg. v. 1902. 2015. 112 S. 210 mm
Verlag/Jahr: VERLAG DER WISSENSCHAFTEN 2015
ISBN: 3-9570040-5-5 (3957004055)
Neue ISBN: 978-3-9570040-5-5 (9783957004055)
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"Es ist nicht leicht, zu sagen, was Schwachsinn sei. Man kann sagen: das, was zwischen Blödsinn und normalem Verhalten liegt. Indessen die Schwierigkeit liegt in der Abgrenzung des Schwachsinns gegen das normale Verhalten. Für das letztere haben wir nicht einmal ein deutsches Wort, denn Gesundheit ist durchaus nicht der passende Begriff, vollsinnig bezieht sich auf die Sinne, nicht auf den Sinn, scharfsinnig bedeutet eine Entwicklung des Sinnes über die Norm hinaus, geradsinnig geht auf das moralische Verhalten. Im gewöhnlichen Leben haben wir die Gegensätze: gescheit und dumm; gescheit ist einer, der unterscheiden kann, dem
Dummen fehlt das kritische Vermögen.
Freundliche und unfreundliche Teilnahme hat auch die dritte Auflage gefunden. Es hat sich herausgestellt, dass man diese Schrift sehr gut als Reagens für weibliche Urteilskraft verwenden kann. Ist man über die Befähigung einer Frau nicht im Klaren, so lässt man sie den "Schwachsinn" lesen. Wenn sie dann meint, eigentlich habe der Verfasser so Unrecht nicht, so schließe man sie in die Arme, denn sie ist eine ausgezeichnete Frau. Die Probe hat sich schon recht oft bewährt."
Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.
Dieses Buch über den physiologischen Schwachsinn des Weibes ist ein unveränderter, hochwertiger Nachdruck der Originalausgabe der vierten Auflage von 1902.
Der Neurologe Paul Julius Möbius (1853-1907) machte sich vor allem einen Namen durch seine klinisch-neurologischen Einzelstudien, insbesondere zum Phänomen der Hysterie. Erstmals stellte er die psychogenetischen Ursachen der Krankheit heraus. Möbius gelang außerdem die Einteilung der Nervenkrankheiten in endogene und exogene.Nach einem Studium der Theologie, Philosophie und schließlich der Medizin praktizierte Möbius zunächst als Nervenarzt in Leipzig, ab 1883 war er Professor an der dortigen Universität, seit 1886 leitete er die neurologische Poliklinik. Popularität über sein Fachgebiet hinaus erwarb er sich durch die Herausgabe der Schmidt´schen Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin . Die Begriffe Möbius-Zeichen , Möbius-Syndrom , Möbiussche Krankheit gehen auf ihn zurück.