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Stand: 2020-02-01
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Elena Worobiewa

Chancengleichheit für Aussiedler/-innen im deutschen Bildungssystem?


1. Aufl. 2015. 48 S. 220 mm
Verlag/Jahr: BACHELOR + MASTER PUBLISHING 2015
ISBN: 3-9582033-1-0 (3958203310)
Neue ISBN: 978-3-9582033-1-0 (9783958203310)

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Schätzungen zufolge leben derzeit etwa 4,1 Millionen Aussiedler, deren Ehegatten und Nachkommen in Deutschland. Im Rahmen dieser Arbeit beschäftigt sich die Autorin mit dieser spezifischen Migrantengruppe, wobei sie sich insbesondere auf die Einwanderer aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion bezieht, die auch als Russlanddeutsche bezeichnet werden. Bei der Betrachtung deutschstämmiger Zuwanderer kommt zunächst die Frage auf, wie es zu einer Rückwanderung dieser Personengruppe nach Deutschland kommt und welche Gründe die Menschen zuvor bewegten, nach Russland zu gehen. Mit der Einreise in die Bundesrepublik erhalten Personen mit einem nachgewiesenen Aussiedlerhintergrund und deren Kinder einen besonderen rechtlichen Status, sie werden im Sinne des Art. 116 Abs. 1 GG direkt als deutsche Staatsbürger aufgenommen. Auch nichtdeutsche Ehepartner erhalten die deutsche Staatsangehörigkeit, sofern die Ehe im Herkunftsland bereits mehr als drei Jahre bestand. Aussiedler haben damit von Beginn ihrer Zuwanderung an dieselbe rechtliche Stellung wie die einheimische Bevölkerung und darüber hinaus eine vollständige Beteiligung an der Renten- und Arbeitslosenversicherung. Sie profitieren zudem von in den

7-14 BVFG geregelten staatlichen Förderungen des Spracherwerbs sowie diversen Einwanderungsregulierungen und Integrationspolitiken. Im Gegensatz zu anderen Migrantengruppen kommen diese Personen außerdem aus Herkunftsländern, die als vergleichsweise entwickelt und an das deutsche System anschlussfähig gelten können. Aufgrund der günstigen Voraussetzungen und der Verbundenheit zur deutschen Kultur könnte man annehmen, dass die Eingliederung dieser spezifischen Migrantengruppe in das deutsche Bildungssystem, den Arbeitsmarkt und somit auch in die Gesellschaft besser verläuft als bei Personen anderer Herkunftsländer. Sollten diese Annahmen zutreffen und die einheimische Bevölkerung die Russlanddeutschen als Ihresgleichen akzeptieren und aufnehmen, so stellt sich die Frage, ob sie in der Aufnahmegesellschaft auch tatsächlich dieselben Chancen auf Bildung und Arbeit, als wichtige Voraussetzungen für die soziale Integration, erhalten, wie die autochthone Bevölkerung. Dieser Frage widmet sich die vorliegende Arbeit im Hinblick auf die Bildungsbeteiligung und den Bildungserfolg von Aussiedlern im deutschen Schulsystem. Von besonderem Interesse ist hierbei, welche Unterschiede sich an den Bildungsübergängen im Vergleich zur einheimischen Bevölkerung einerseits und zu anderen Migrantengruppen wie den türkischen Einwanderern andererseits ergeben und welche Erklärungen für eventuelle Bildungsungleichheiten denkbar sind.