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Carolin Paul
Betriebliches Gesundheitsmanagement als Führungsaufgabe: Im Fokus: Der transformationale Führungsstil
Erstauflage. 2015. 56 S. 220 mm
Verlag/Jahr: BACHELOR + MASTER PUBLISHING 2015
ISBN: 3-9582035-7-4 (3958203574)
Neue ISBN: 978-3-9582035-7-0 (9783958203570)
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Die Gesundheit gilt als zentraler Lebenswert, wie es schon Arthur Schopenhauer als deutscher Philosoph des 19. Jahrhunderts ausgedrückt hat: Überhaupt aber beruhen neun Zehntel unseres Glücks allein auf der Gesundheit .
Erst seit einigen Jahren werden Gesundheit und Wohlbefinden als Produktivkräfte und damit als individuelle und betriebliche Erfolgsfaktoren gesehen. Dabei gewann das Zusammenspiel zwischen Führung und Gesundheit immer mehr an Relevanz.
Welchen Einfluss können Führungskräfte nehmen, um das Befinden der Beschäftigten zu stärken und zu fördern? Die Merkmale des transformationalen Führungsstils werden bei dieser Betrachtung herangezogen, um die Chancen einer gesundheitsförderlichen Führung zu charakterisieren. Ob dieser Führungsstil geeignet scheint, um auf die Gesundheit der Mitarbeiter einzuwirken, wird hier thematisiert.
Textprobe:
Kapitel 2.1.2, Von der Gesundheitsförderung zum Gesundheitsmanagement:
Die Grundlage der Gesundheitsförderung im Betrieb bildet die Annahme der WHO, dass Menschen über verschiedene Ressourcen verfügen, um sich selbst aktiv gesund zu erhalten. Die Dynamik und Komplexität der Umwelt lässt Anforderungen an die Arbeitswelt sowie an die Qualifikationserfordernisse steigern. Nicht nur statische Richtlinien oder Schutzmaßnahmen können dazu dienen, die erhöhten Anforderungen zu regeln. Unternehmen sehen sich vor der Aufgabe, den Prozess Gesundheit zu unterstützen und die Bedingungen für gesundheitsförderliches Verhalten zu schaffen und zu fördern. Der Faktor Mensch als Humanressource in der Arbeitswelt steht in der Gesundheitsförderung im Vordergrund. Anspruch der Gesundheitsförderung ist es, internale Ressourcen wie Selbstregulierungskompetenz und Gesundheitsbewusstsein sowie externale Ressourcen wie Arbeitsgestaltung und Führung durch geeignete Maßnahmen zu fördern. Die Gesundheitsförderung stützt sich wiederum auf den salutogenetischen Ansatz nach Aaron Antonovsky. Daran knüpft das Gesundheitsmanagement an, indem es ein gesundes Unternehmen aufbaut, welches nicht zwischen der Arbeitswelt und der allgemeinen Lebenswelt unterscheidet. Denn die Einflüsse der allgemeinen Lebenswelt wie z.B. der demografische Wandel, machen sich in der Arbeitswelt bemerkbar.
Von Betrieblichem Gesundheitsmanagement ist die Rede, wenn betriebliche Rahmenbedingungen und nachhaltige Strukturen sowie Prozesse im Unternehmen verankert werden, um Maßnahmen zur Förderung der Gesundheitsförderung dauerhaft voranzutreiben und zu etablieren. Das heißt, alle Managementtätigkeiten eines Unternehmens werden darauf ausgerichtet, die Ziele des BGM im Rahmen einer ganzheitlichen Unternehmensstrategie zu verfolgen. Unter ökonomischen Gesichtspunkten heraus wird mit dauerhafter Tragfähigkeit ein Gesundheitsmanagement implementiert. Oftmals ziehen Unternehmen für die Standortbestimmung sowie als Beweggrund für BGM Kennzahlen wie die Fehlzeitenquote heran. Aus dieser ergibt sich, wie häufig und wie lange Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Krankheit abwesend sind. Es lässt sich außerdem errechnen, welche Kosten bedingt durch die Fehlzeiten, beispielsweise durch Lohnfortzahlungen, entstehen. Jedoch können diese Kennzahlen nicht als Maßstab dafür herangezogen werden, welche Führungsqualität im Unternehmen vorgefunden werden kann. Als geeigneter Indikator erscheint dahingehend das psychische Befinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welches Rückschlüsse auf die Führungskultur zulässt. Weitere Ausführungen dazu werden im dritten Kapitel vorgenommen.
Als oberstes Ziel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements gilt, die Arbeit, die Organisation sowie das Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Arbeitsplatz gesundheitsförderlich zu gestalten und zu verbessern. Sowohl die Beschäftigten als auch das Unternehmen profitieren vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Das Gesundheitsmanagement legt das Augenmerk dabei nicht nur auf die Gesunderhaltung und -förderung. Ebenso steht für Unternehmen die Sicherung und Steigerung der Leistungsfähigkeit der Beschäftigten im Vordergrund. Das heißt, auf der einen Seite werden gesunde Rahmenbedingungen geschaffen, um die Verhältnisprävention zu stärken. Auf der anderen Seite steht die Erhaltung der psychischen Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, also die Verhaltensprävention, im Vordergrund.
2.2, Die Führungskraft im strategischen Prozess des BGM:
Wer Betriebliches Gesundheitsmanagement als einen nachhaltigen Prozess zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten etablieren, Strukturen verändern und Arbeitsbedingungen anpassen will, um die Belastungen zu reduzieren und gesundheitsförderliche Kompetenzen zu stärken, wird sich mit dem Thema Führung und Führungskultur auseinandersetzen müssen. Gerade in den letzten Jahr