Neuerscheinungen 2015Stand: 2020-02-01 |
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Timm Knodel
Optimiertes Krafttraining zur Muskelhypertrophie: Neue Ansätze
2015. 76 S. m. 22 Abb. 27 cm
Verlag/Jahr: BACHELOR + MASTER PUBLISHING 2015
ISBN: 3-9582037-7-9 (3958203779)
Neue ISBN: 978-3-9582037-7-8 (9783958203778)
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In dieser Untersuchung soll geklärt werden, ob ein auf Hypertrophie ausgerichtetes Training mit wechselnden Belastungsintensitäten und Methoden (Hypertrophietraining, Schnellkrafttraining, Reaktivkrafttraining) sich vom Einfluss auf die Maximalkraft (EWM) und die Bewegungsschnelligkeit (Vmax) signifikant von einem reinen hypertrophieorientierten Blocktraining unterscheidet.
Textprobe:
Kapitel 2.1.4, Zur Trainierbarkeit der Schnellkraft:
Die Schnellkraft wird definiert als die Fähigkeit, einen möglichst großen Kraftstoß in der zur Verfügung stehenden Zeit zu produzieren (SCHMIDTBLEICHER, D. in: MARTIN, D., 1993, Handbuch Trainingslehre, S.104). Sie wird aber auch definiert als die Fähigkeit des neuromuskulären Systems, einen möglichst großen Impuls (Kraftstoß) innerhalb einer verfügbaren Zeit zu entfalten (GÜLLICH, A., SCHMIDTBLEICHER, D., 1999, S.225). Durch die Steilheit des Kraftanstiegs, das realisierte Kraftmaximum und die Impulsdauer wird dieser Kraftstoß bestimmt. In den meisten Sportarten ist die Impulsdauer aufgrund des eingeschränkt verfügbaren Beschleunigungsweges begrenzt. Deshalb sind Kraftanstieg und Kraftmaximum die bestimmenden Faktoren für die Schnellkraft. Je kürzer die Zeit ist, die für einen Schnellkrafteinsatz zur Verfügung steht, desto höher ist die Bedeutung der Steilheit des Kraftanstiegs. Die Fähigkeit, einen möglichst steilen Kraftanstieg zu erzeugen, wird als Explosivkraft bezeichnet (GÜLLICH, A., SCHMIDTBLEICHER, D., 1999, S.225). Die Explosivkraft bestimmt vorwiegend solche Schnellkraftleistungen, die innerhalb von 200ms realisiert werden können. Werden mehr als diese 200ms für eine Schnellkraftleistung benötigt, ist das dynamische realisierbare Kraftmaximum der bestimmende Faktor. Dieser wird wiederum maßgeblich vom Niveau der Maximalkraft bestimmt. Die Explosivkraft ist außerdem abhängig von Bio-mechanischen Faktoren (Hebelverhältnisse, Muskellänge, Verkürzungsgeschwindigkeit, Bewegungsgeschwindigkeit), Faserstruktur, Muskelquerschnitt und nicht zuletzt der Motivation, also der bereitwilligen und konzentrierten Mitarbeit der Probanden (vgl. MÜLLER, K.-J., 1985, S.145).
Neben der Maximalkraft und der Explosivkraft gibt es noch einen dritten Faktor, von dem die Schnellkraft abhängig ist, die Startkraft.
Sie bezeichnet das Vermögen des schnellen Reagierens bei der Kraftentwicklung, das heißt die Fähigkeit gleich bei Kontraktionsbeginn einen hohen Kraftanstieg zu entwickeln. Berücksichtigt wird hierbei die Kraftentwicklung während der ersten 30 ms (vgl. BÜHRLE, M., 1985, S.104).
2.1.5, Zur Trainierbarkeit der Reaktivkraft:
Die Reaktivkraft wird definiert als jene Muskelleistung, die innerhalb eines Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (DVZ) einen erhöhten Kraftstoß generiert. Sie ist abhängig von Maximalkraft, Kraftbildungsgeschwindigkeit und reaktiver Spannungsfähigkeit (MARTIN, D., CARL, K., LEHNERTZ, K., 1993, S.129).
Die Leistungen im DVZ, also bei exzentrisch-konzentrischer Muskelarbeit, bilden innerhalb des Schnellkraftverhaltens eine relativ eigenständige Dimension. Schnellkraftleistungen im DVZ spielen bei einer Vielzahl sportlicher Bewegungen, wie z.B. Gehen, Laufen, Springen (z.B. Hoch- oder Weitsprung) usw., eine entscheidende Rolle. Hier gilt es, aus einer nachgebenden (exzentrischen) Bewegungsphase in kürzester Zeit einen möglichst großen überwindenden (konzentrischen) Bewegungsimpuls zu realisieren (vgl. GOLLHOFER, A., 1986, S.205). Schnellkraftaktionen die innerhalb des DVZ durchgeführt werden, zeigen höhere Leistungswerte als rein konzentrische Aktionen (vgl. GÜLLICH, A., SCHMIDTBLEICHER, D., 1999, S.225). Die Ursache dieser Leistungserhöhung im DVZ wird auf das elastische Verhalten der Muskulatur während und kurz nach der exzentrischen Kontraktion zurückgeführt. Wenn ein aktivierter Muskel gedehnt oder ein passiver Muskel aktiviert wird, dann erhöht er seine Spannung und speichert elastische Energie in seinen serienelastischen Teilen. Sind die zeitlichen Bedingungen zwischen Dehnung und Verkürzung günstig, kann ein Teil der gespeicherten Energie wieder genutzt werden (vgl. MARTIN, D., CARL, K., LEHNERTZ, K., 1993, S.129). Bei Schnellkraftleistungen im DVZ werden neben der willkürlichen neuronalen Aktivierung in Abhängigkeit von der Dehnungsgeschwindigkeit in der exzentrischen Phase auch Elastizi