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Mareike Schmele
Preisfairness bei Immobilien: Ein Untersuchung des Wohnimmobilienmarktes in München
Erstauflage. 2015. 116 S. 14 Abb. 220 mm
Verlag/Jahr: BACHELOR + MASTER PUBLISHING 2015
ISBN: 3-9582039-4-9 (3958203949)
Neue ISBN: 978-3-9582039-4-5 (9783958203945)
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München ist eine der aufschwungreichsten Regionen Deutschlands. Dies spiegelt sich nicht nur in dem attraktiven Arbeitsmarkt, sondern auch durch die Lage der Stadt wider. Diese Vorteile haben auch ihre Schattenseiten, die sich in den letzten 5 Jahren hauptsächlich bei der Entwicklung der Immobilienpreise bemerkbar machten.
Bei dem aktuell herrschenden Trend auf dem Münchener Wohnimmobilienmarkt stellt sich die Frage, wie die Immobilienkäufer und -verkäufer die Fairness der Preise auf dem Markt beurteilen. Ziel der Arbeit ist es, durch eine empirische Untersuchung unter der Verwendung von Fragebögen die Preisfairness auf dem Münchener Wohnimmobilienmarkt zu untersuchen.
Textprobe:
Kapitel 4.2, Mögliche Untersuchungsfaktoren der Preisfairness:
Durch eine Analyse der theoretischen und empirischen Studien der bisher erfolgten Preisfairness-Forschungen kann zwischen den Determinanten und den Auswirkungen wahrgenommener Preisfairness unterschieden werden.
4.2.1, Determinanten der Preisfairness:
Bei den Determinanten der Preisfairness werden Faktoren untersucht wodurch die Empfindung von Fairness oder Unfairness überhaupt ausgelöst wird. Dabei wird eine Einteilung in sechs Bereiche vorgenommen. Die Einflussfaktoren der Preisfairness laut der Literatur sind: Preislevel, Preisfestlegungsverfahren, vermutete Motive (Motivfairness), Preisinformationen, Preisdifferenzierung und Preisvariation sowie Allokationsverfahren.
4.2.1.1, Preislevel:
Als erster Faktor für die wahrgenommene Preisfairness wird das Preislevel betrachtet. Nach der Fair-Price-Theorie haben Kunden eine gewisse Vorstellung von einem bestimmten Preis eines Produktes. Dabei sind sie aufgrund der Erfahrungswerte nur bereit, diesen Preis bzw. einen geringeren dafür zu bezahlen.
Nach erfolgten Studien hat das Preislevel einen negativen Einfluss auf die wahrgenommene Preisfairness. Je größer der Unterschied zwischen erwartetem und aktuellem Preis ausfällt, desto unfairer stellt sich die Preisbeurteilung bei den Kunden dar. Bei dieser Betrachtung wird nur der ökonomische und persönliche Faktor der Preisfairness berücksichtigt. Der soziale Gesichtspunkt bleibt dabei unbeachtet. Zieht man diesen in die Berücksichtigung mit ein, wäre eine faire Wahrnehmung möglich. Eine genaue Angabe der Preisempfehlung würde die unfaire Preiswahrnehmung verringern. Noch ein größerer Effekt erreicht man bei der Angabe der Herstellkosten.
Eine Minderung des negativen Einflusses zwischen Preislevel und Preisfairness kann durch eine größere Auswahlmöglichkeit bei den Produkten entstehen. Kommt es aber zu einer zu großen Auswahl, kann der negative Effekt dadurch verstärkt werden. Es wird davon ausgegangen, dass Kunden höhere Preise akzeptieren, wenn sie eine größere Produktvielfalt haben. Dadurch kann der Kunde seine individuelle Bedarfslage besser decken. Eine größere Auswahlmöglichkeit beschränkt sich dabei auf bis zu 11 Alternativen. Übersteigt die Auswahl diese Anzahl, wird der Kunde gestresst und überfordert. Er ist beim Einkauf nicht in der Lage eine schnelle und optimale Entscheidung zu treffen. Das Empfinden des Kunden zur Möglichkeit eines Fehlkaufs wird erhöht. Damit nimmt die Wahrnehmung der Preisfairness stetig ab. Dieser Effekt tritt vor allem im höherpreisigen Produktsegment auf. Eine Erhöhung der Preisfairness tritt also nicht bei einer Vergrößerung der Auswahlmöglichkeit im Niedrigpreissegment bzw. einer zu großen Auswahl im Hochpreissegment auf.
Zusätzlich fließt das Preisimage eines Unternehmens in die Betrachtung des Preislevels mit ein. Es wurde festgestellt, dass zwischen Preisimage und wahrgenommener Preisfairness ein positiver Zusammenhang besteht. Bei einem teureren und prestigeträchtigeren Unternehmen gehen Kunden zwar von einem höheren Preis aus, dennoch empfinden sie diesen als weniger fair.
Ein weiterer Effekt des Preislevels zeigt sich im Online-Handel. Beim Einkauf im Internet erwarten Kunden einen geringeren Preis als bei einem direkten Kauf im Laden. Es werden im Online-Handel die Zustellungs- und Vertriebskosten nicht genug in die Fairnessbeurteilung mit einbezogen. Ein Vergleich hat ergeben, dass durch das Unterbieten des Preises bei einem Online-Handel ein geringerer Effekt als durch das Unterbieten eines Konkurrenzangebotes des direkten Mitbewerbers im Geschäft entsteht. Ein geringerer als der Geschäftspreis eines anderen erhöht somit die Preisfairnesswahrnehmung stärker als bei einem Unterschreiten eines Online-Preises.
Einen weiteren Teil des Preislevels stellt die Preiswürdigkeit dar. Es wird davon ausgegangen, dass ein positiver Effekt zwischen Preiswürdigkeit und Prei