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Frank Rademacher
Notwendigkeit und Ansatzpunkte des Mitarbeiterbindungsmanagements
Erstauflage. 2015. 68 S. 27 Abb. 270 mm
Verlag/Jahr: BACHELOR + MASTER PUBLISHING 2015
ISBN: 3-9582045-4-6 (3958204546)
Neue ISBN: 978-3-9582045-4-6 (9783958204546)
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In nahezu allen Branchen sehen sich die Unternehmen einem erhöhten Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Die Markt-, Wissens- und Technologiedynamik hat zur Folge, dass ein errungener Wettbewerbsvorteil nur von kurzer Dauer ist, wenn sich diese nicht dem stetigen Wandel der Zeit stellen. Vor dem Hintergrund homogener Produktmerkmale und hoher Markttransparenz kommt dem Mitarbeiter mit seinen Ideen, seinem Knowhow und seiner Persönlichkeit ein hohes Wettbewerbsabgrenzungspotenzial zu.
In der vorliegenden Studie werden die grundsätzlichen Einflussfaktoren der Mitarbeiterbindung erarbeitet und es wird ein praxisorientierter Handlungsrahmen für eine erfolgreiche Bindung von Mitarbeitern erarbeitet.
Textprobe:
Kapitel 3, Bedeutung der Mitarbeiterbindung:
3.1, Folgen innerer Kündigung:
Im zweiten Kapitel wurde aufgezeigt, dass nur von Mitarbeiterbindung die Rede sein kann, wenn neben dem Mitarbeiter und seinem Wissen auch dessen Leistungsbereitschaft für das Unternehmen erhalten werden kann. Dies ist von großer Bedeutung, ´[...] da die Leistung von Mitarbeitern eine Funktion ihrer Fähigkeit und ihrer Motivation ist.´
Die Gallup GmbH ermittelt jährlich anhand einer Befragung zufällig ausgewählter Arbeitnehmer einen Engagement-Index für Deutschland, der das Ausmaß der vom Mitarbeiter empfundenen Verbundenheit gegenüber dem Arbeitgeber widerspiegeln soll. Da sich diese gemäß den wiederkehrenden Studien auf konstant niedrigem Niveau befindet, entsteht laut der Gallup GmbH jährlich ein gesamtwirtschaftlicher Schaden von bis zu 254,2 Milliarden Euro. Als Ursachen werden vor allem eine geringe Leistung, die hohe Anzahl der Fehltage, die geringe Bereitschaft zur positiven Mund-zu-Mund-Werbung und die niedrige Menge eingebrachter Ideen genannt (Abbildung 6). Speziell bei den Mitarbeitern, die gemäß der im Jahr 2005 durchgeführten Studie keine emotionale Bindung verspüren, spricht die Gallup GmbH von innerer Kündigung und belegt dies damit, dass laut der Umfrage 67 % dieser Mitarbeiter ihren Arbeitgeber noch innerhalb der nächsten drei Jahre verlassen möchten.24 Unter Berücksichtigung der Ausführungen im zweiten Kapitel hat der Fluktuationsprozess bei jenen Arbeitnehmern bereits begonnen.
Die Begleiterscheinungen einer inneren Kündigung werden jedoch nicht nur vom entsprechenden Arbeitgeber in der beschriebenen Form, sondern auch von Kunden und Außenstehenden wahrgenommen. Eine geringere Qualität der erbrachten Leistungen und hergestellten Güter führt zu Kundenunzufriedenheit und einem zunehmenden Aufkommen von Beschwerden bis hin zum Abbruch von Geschäftsbeziehungen und einer Schwächung der Wettbewerbsstellung. Dies geht mit einer Schädigung des Unternehmensimages einher, die sowohl von bestehenden Lieferanten und Kunden als auch von potenziellen Geschäftspartnern und möglichen Arbeitsplatzbewerbern registriert wird.