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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Lars Gertenbach

Entgrenzungen der Soziologie


Bruno Latour und der Konstruktivismus
2015. 480 S. 22,5 cm
Verlag/Jahr: VELBRÜCK 2015
ISBN: 3-9583204-9-X (395832049X)
Neue ISBN: 978-3-9583204-9-9 (9783958320499)

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Obwohl sich der Konstruktivismus seit den 1960er-Jahren zu einem festen Bestandteil der Sozial- und Kulturwissenschaften entwickelt hat, häufen sich seit einigen Jahren die Einwände gegenüber diesem Forschungs- und Theorieprogramm. Trotz unterschiedlicher Motive und Stoßrichtungen gilt vielerorts Bruno Latour als ein zentraler Referenzpunkt dieser Kritik -und wird wahlweise zum Hoffnungsträger einer postkonstruktivistischen Erneuerung des Konstruktivismus stilisiert oder als Symptom einer zunehmenden Entleerung dieses Forschungsprogramms begriffen. Vor dem Hintergrund der immer noch schwierigen Rezeption Latours erkundet der Autor systematisch dessen Werk. Konträr zur bisherigen Diskussion konzentriert er sich dabei vor allem auf die Grundlegung seines Ansatzes in den frühen wissenschaftssoziologischen Arbeiten sowie die jüngst publizierten Texte rund um die Erforschung der verschiedenen Existenzweisen. Er begreift den Konstruktivismus nicht nur als einen zentralen Schlüssel zum Gesamtwerk Latours, sondern auch als geeigneten Einsatzpunkt für eine systematische Verortung der Akteur-Netzwerk-Theorie in der bestehenden Soziologie. Um diese Ziele zu erreichen, verfolgt das Buch zwei Aufgaben: zum einen geht es um eine Beschäftigung mit der Geschichte und Kontur des Konstruktivismus in der Soziologie, in der schließlich drei Positionen -Berger/Luckmann, Luhmann und Foucault -als Varianten einer paradigmatischen Theoriesprache in einen systematischen Diskussionszusammenhang gebracht werden. Und zum anderen geht es um eine Auseinandersetzung mit der Begründung sowie den Problemen der Grenzen der sozialtheoretischen Annahmen Latours, die sich nicht zuletzt mit der Radikalisierung des konstruktivistischen Ansatzes stellen. Das Buch ist daher sowohl ein Beitrag zur allgemeinen Konstruktivismusdiskussion in den Sozial- und Kulturwissenschaften wie auch zu den aktuellen Versuchen der Erweiterung der Akteur-Netzwerk-Theorie Latours.
Lars Gertenbach, Dr. phil, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel im Fachgebiet So-ziologische Theorie. Nach dem Studium der Soziologie, Politikwissenschaft und VWL in Göttingen und Freiburg hat er an der Universität Jena bei Hartmut Rosa und Urs Stäheli promoviert. Seine Forschungs-schwerpunkte liegen in den Bereichen Soziologische Theorie, Kultursoziologie, soziologische Zeitdiagnose, Akteur-Netzwerk-Theorie, Poststrukturalismus, Governmentality Studies. Publikationen: Zur Aktualität von Bruno Latour. Einleitung in sein Werk, zus. mit Henning Laux (2015); Die Kultivierung des Marktes. Foucault und die Gouvernementalität des Neoliberalismus (2008).