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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Julia Ochmann

Schulpädagogische Jungenförderung: Maßnahmen zur sozialen und leistungsbezogenen Förderung von Jungen in der Schule


Erstauflage. 2015. 112 S. 220 mm
Verlag/Jahr: DIPLOMICA 2015
ISBN: 3-9585082-6-X (395850826X)
Neue ISBN: 978-3-9585082-6-2 (9783958508262)

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Die Jungenförderung hat in der Schulpädagogik seit den 1990er Jahren einen zentraleren Standpunkt eingenommen. Lange Zeit galten Mädchen als benachteiligte Kinder, bis diverse Veröffentlichungen und Schulleistungsstudien auf die problematische Bildungssituation von Jungen aufmerksam machten. Momentan ist die Mehrheit der schwierigen Kinder in unserer Gesellschaft männlich. Dieses Buch wirft einen differenzierten Blick auf den Bereich der pädagogischen Jungenförderung. Die Autorin zeigt die Entwicklung der schulischen Situation von Jungen seit den 1990er Jahren sowie die momentane Situation auf. Dabei berücksichtigt sie verschiedene Aspekte ihrer heutigen Lebenswelt wie Schule, Elternhaus und Gesellschaft. Den Kern der Abhandlung bildet die Darstellung von Maßnahmen zur sozialen und leistungsbezogenen Förderung von Jungen in der Schule. Dieses Buch verdeutlicht die Bedeutung einer geschlechtsspezifischen Förderung für Jungen in der Schule.
Textprobe:
Kapitel I., Einleitung: Kleine Helden in Not , so betiteln Dieter Schnack und Rainer Neutzling ihr im Jahr 1990 erschienene Buch über die schwierige Suche von Jungen nach Männlichkeit. Die Autoren stellten ein ganz anderes Bild männlicher Heranwachsender dar als man es zuvor gesehen hatte. Es zeigte sich, dass Jungen die Mehrzahl der schwierigen Kinder in der Gesellschaft ausmachen: Sie haben Probleme sich in ihrer männlichen Identitätsentwicklung zurechtzufinden, leiden häufiger als Mädchen an psychischen und physischen Erkrankungen und zeigen ein höheres Potenzial an Gewaltbereitschaft, wobei sie auch öfter Opfer von Gewalttaten werden. Nicht zuletzt erwähnen Neuzling und Schnack, dass es auch um die schulische Situation von Jungen nicht gut bestellt ist. Männliche Schüler sind in einer höheren Anzahl an Förderschulen und Hauptschulen vertreten als Mädchen. Zudem sind sie auch vermehrt von Klassenwiederholungen betroffen.
Nach Erscheinen dieses Buches entfachte eine Diskussion um dieses Thema, vor allem auch in schulischer Hinsicht. Plötzlich sah man nicht mehr nur die Mädchen als benachteiligt an, sondern fokussierte seinen Blick zunehmend auf die Jungen. In den vergangenen sechzehn Jahren erschienen kontinuierlich Veröffentlichungen zur problematischen Bildungssituation der Jungen. Auch Ergebnisse aus Schulleistungsstudien, wie z.B. PISA wurden herangezogen und konnten aufdecken, dass Jungen in bestimmten speziellen Kompetenzen weit hinter den Mädchen liegen.
Eine Großzahl der Publikationen zu diesem Thema beschäftigte sich zunächst mit der Ursachenforschung. Man fragte sich also, wie es zu einer solchen Entwicklung gekommen war. Die Ursachenforschung beschränkte sich allerdings nicht nur auf pädagogische Aspekte, sondern fand auch auf anderen Gebieten, wie beispielsweise der Soziologie, Sozialwissenschaft und Neurolinguistik statt.
Im Zuge der Forschung sind mittlerweile auch erste Ansätze zur Jungenförderung entstanden. Es handelt sich hierbei um Maßnahmen zur sozialen und leistungsbezogenen Förderung von Jungen.
Mit der angesprochenen Problematik hat sich ein ganz neues pädagogisches Forschungsgebiet, die Jungenförderung, als Pendant zur Mädchenförderung, etabliert. Bei der pädagogischen Jungenförderung handelt es sich um ein relativ neues Forschungsgebiet, das scheinbar längst überfällig war, hat man doch feststellen können, dass die schwierige Situation von Jungen schon viel länger existiert, als man annehmen sollte: Michèle Cohen schreibt dazu in ihrem Ausfsatz `A habit of health idelness`: boy`s underachivement in historical perspektive, dass eine problematische Situation von Jungen in der Schule bereits im 17. Jahrhundert bestanden hätte. Doch erst in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts hat das Thema in der Pädagogik seine Beachtung erhalten.
Im Rahmen dieser Arbeit soll es nun um die Aktualität bzw. die Brisanz des Themas Jungenförderung für die Schule gehen. Deshalb wird der Schwerpunkt auch auf der Ursachenforschung liegen, um darzustellen wie wichtig eine geschlechtsspezifische Förderung für Jungen in der Schule ist.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in drei große Bereiche:
Im ersten Teil soll aufgezeigt werden, wie die Entwicklung der schulischen Situation der Jungen seit der Erscheinung von Kleine Helden in Not verlaufen ist. Es soll auch untersucht werden, inwiefern sich die Situation mittlerweile darstellt.
Im zweiten und größten Teil der Arbeit werden konkret momentan diskutierte Erklärungsansätze der schulischen Situation für Jungen thematisiert. Dabei werden verschiedene Aspekte der heutigen Lebenswelt von Jungen, wie Schule, Elternhaus und Gesellschaft berücksichtigt. Aus den ermittelten Ergebnissen sollen weiterhin schon vereinzelnd Überlegungen zur Veränderung im didaktisch-methodischen Bereich von Schule und Unterricht erläutert werden.
Der letzte Teil der Arbeit beinhaltet schließlich aktuelle schulpädagogische Förd