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Steffen Schwope
Die Dynamik von Principal-Agent-Modellen: Adverse Selektion und Moral Hazard
Erstauflage. 2015. 80 S. 270 mm
Verlag/Jahr: DIPLOMICA 2015
ISBN: 3-9585089-3-6 (3958508936)
Neue ISBN: 978-3-9585089-3-4 (9783958508934)
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Die Vertragstheorie nimmt innerhalb der betriebswirtschaftlichen Forschung einen wichtigen Standpunkt ein und liefert gleichzeitig Erkenntnisse für reale Vertragsbeziehungen in der Praxis. Im Fokus der Vertragstheorie stehen dabei Prinzipale und Agenten sowie imperfekte Informationen. In diesem Buch betrachtet der Autor zwei bedeutende Beispiele für imperfekte Informationen aus der Principal-Agent-Literatur: Moral Hazard und Adverse Selektion. Anders als in der üblichen Literatur stellt der Autor diese zwei Anreizprobleme nicht isoliert dar. Er zeigt auf, welche Auswirkungen von imperfekten Informationen ausgehen, wenn sie zusammen betrachtet werden. Ein Schwerpunkt der Ausführungen ist hierbei auch die Dynamik von Principal-Agent-Modellen und ihre Bedeutung für die Analyse der Modelle.
Textprobe:
Kapitel 1, Einleitung:
Die Vertragstheorie stellt einen wichtigen Bestandteil der betriebswirtschaftlichen Forschung dar und liefert gleichzeitig Erkenntnisse für reale Vertragsbeziehungen. Im Fokus stehen dabei Prinzipale und Agenten. Die zu erfassende Problematik zwischen den beiden Parteien entsteht durch ein Ungleichgewicht an Informationen. Es wird daher von imperfekten Informationen gesprochen.
Es gibt in der Principal-Agent-Literatur zwei bedeutende Beispiele für imperfekte Informationen: Moral Hazard und Adverse Selektion. Ein Großteil der Literatur betrachtet diese zwei Anreizprobleme klassischerweise isoliert. Verträge in der realen Welt werden jedoch nur selten unter Berücksichtigung eines Anreizproblems gestaltet. Der Grund dafür ist, dass diese beiden Formen von Informationsasymmetrie in der Vertragsumwelt oftmals gemeinsam auftreten.
Ein Ziel dieser Arbeit ist es daher festzustellen, welche Auswirkungen von imperfekten Informationen ausgehen, wenn sie zusammen betrachtet werden. Dabei wird Moral Hazard als Standardproblem aufgefasst. Was für Veränderungen sich ergeben, wenn Hidden Action um Adverse Selektion erweitert wird, ist Gegenstand der Untersuchung. Adverse Selektion wird dabei zweiseitig behandelt. Es wird eine Aufteilung in Hidden Characteristics und Hidden Information vorgenommen.
Ein zusätzliches Anliegen dieser Arbeit ist die Dynamik von Principal-Agent-Modellen. Jene Modelle werden oft statisch und lediglich eine Periode betrachtend dargestellt. Die Welt ist jedoch dynamisch und statische Verträge könnten ineffizient sein. Es ergibt sich die Notwendigkeit einer mehrperiodigen Modellierung.
Ein weiteres Ziel besteht deshalb darin, festzustellen, welche Bedeutung einer dynamischen Perspektive bei der Analyse von Principal-Agent-Modellen zukommt. Die vorliegende Arbeit untersucht somit dynamische Agentenmodelle mit Moral Hazard, Adverser Selektion und Hidden Information (Adverse Selektion im weiteren Sinn). Obwohl diese Eingrenzung bereits viele Modelle ausschließt, werden der Übersicht wegen einige weitere Kriterien eingeführt.
Die Beziehung zwischen Prinzipal und Agent findet viele Anwendungsgebiete. Der Fokus hier wird auf die Vergütung eines Managers (Agent) und das Verhältnis zwischen ihm und dem Unternehmen (Prinzipal), in dem der Manager beschäftigt ist, gelegt. Zudem liegt eine bilaterale Beziehung vor. In jedem hier betrachteten Modell ist es die Aufgabe eines Prinzipals genau einen Agenten unter Vertrag zu nehmen. Weiterhin bewältigt der Agent nie mehr als eine Aufgabe gleichzeitig.
Die Arbeit ist wie folgt aufgebaut: Kapitel 2 präsentiert die Grundlagen der Principal-Agent-Theorie inklusive der drei erwähnten Anreizprobleme. Kapitel 3 stellt den Hauptteil dieser Arbeit dar. Zunächst wird die Notwendigkeit einer dynamischen Betrachtung aufgezeigt. Anschließend werden als Vergleichsgrundlage reine Moral Hazard Modelle überblicksartig erfasst. Daraufhin folgen drei große Abschnitte: Modelle mit Moral Hazard und Adverser Selektion; Modelle mit Moral Hazard und Hidden Information und Modelle mit Moral Hazard, Adverser Selektion und Hidden Information. Jeder Abschnitt enthält zwei Modelle. Abschnitt 3.6 vergleicht die gesammelten Erkenntnisse und gibt Anregungen für weiteren Diskussionsbedarf. Kapitel 4 schließt die Arbeit ab.
2, Principal-Agent-Theorie:
Bevor die Problemlösung zu der in Kapitel 1 erläuterten Problemstellung erfasst wird, werden wichtige Vorkenntnisse vermittelt. Zunächst werden die Grundlagen einer Principal-Agent-Beziehung gezeigt. Anschließend wird auf drei Anreizprobleme in der Theorie eingegangen, die Gegenstand dieser Arbeit sind: Moral Hazard, Adverse Selektion und Hidden Information.
2.1, Grundlagen:
Zunächst ist zu klären, was der Gegenstand der Principal-Agent-Theorie ist. Sie findet dann Anwendung, wenn sich mindestens zwei Personen gegenüberstehen: Der Prinzipal und der Agent. Seien es ein Kreditgeber und ein Kred