Das Nibelungenlied entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Der unbekannte Verfasser griff dabei auf ältere Überlieferungen und Figuren der nordischen Sagenwelt zurück. Zudem sind, wenn auch nur vage, historische Bezüge erkennbar so zur Niederlage der ursprünglich bei Worms ansässigen Burgunden in Mittelfrankreich gegen Römer und Hunnen um 436 oder Attilas Hochzeit mit der germanischen Fürstentochter Ildico 453. In der französischen Landschaft Burgund hat sich der Namen des germanischen Stamms bis heute erhalten. Der Philologe und Schriftsteller Karl Simrock veröffentlichte seine Übertragung des Heldenliedes aus dem Mittelhochdeutschen 1827. Die rasch populär gewordene Übersetzung trug im 19. Jahrhundert wesentlich zum Aufstieg des Nibelungenstoffs zum deutschen Nationalepos bei.