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Neuerscheinungen 2015

Stand: 2020-02-01
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Laura Röhrs

"Sportler ist, wer raucht und trinkt und trotzdem seine Leistung bringt": Eine qualitative Studie zu ausgewählten Klisch


Erstauflage. 2015. 80 S. 9 Abb. 220 mm
Verlag/Jahr: DIPLOMICA 2015
ISBN: 3-9593483-1-2 (3959348312)
Neue ISBN: 978-3-9593483-1-7 (9783959348317)

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Wie jeder gesellschaftlichen Gruppe haften auch den Studierenden von heute spezielle Klischees an, welche unzureichend empirisch überprüft sind. Seien es Gruppierungen wie Betriebswirtschafts- und Medizinstudierende oder Studierende der Sozialen Arbeit; all diesen werden bestimmte Attribute zugeschrieben, welche eine typische Einschätzung jener Studiengänge geben sollen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den gesellschaftlich manifestierten Behauptungen über Sportstudierende, welche unter anderem als "faul" und "trinkfest" bekannt sein sollen. Um das Phänomen der Klischees zu ergründen wird untersucht, wie Klischees entstehen, wie sie transportiert werden und was für Folgen aus ihrer Verbreitung resultieren.
Textprobe:
Kapitel 8.5.1 Das zentrale Phänomen: Das gesellschaftliche Bild eines Sportstudierenden:
Nach eingehender Betrachtung der Achsenkategorien und zahlreichen Abwägungen der möglichen Kernkategorien, wurde der Schwerpunkt dieser Studie letztendlich auf das gesellschaftliche Bild eines Sportstudierenden gelegt. Dieses Phänomen durchzog alle drei Interviews wie ein roter Faden und wurde häufig erneut aufgegriffen, ohne bewusst davon zu sprechen. Es umfasst nicht nur das Bild an sich, sondern auch die vorhandenen Klischees sowie ihre Verbreitung. In Bezug auf Perspektive eins, also aus Sicht des Sportstudierenden wird er selbst in der Gesellschaft "oft als arrogant (...)" (Transkription 1, Y., 2014, S. 3) und "faul" (Transkription 1, Y., 2014, S. 3) wahrgenommen, "schon allein weil wir immer mit der Jogginghose durch die Gegend rennen", (Transkription 1, Y., 2014, S. 3) gibt der junge Student in dem Interview an. "´Ah guck mal, der da hinten hat ´ne Jogginghose an, das muss ein Sportler sein!´ oder jemand, der ziemlich faul ist." (Transkription 1, Y., 2014, S. 2). Solche Aussagen fallen laut Herrn Y. des Öfteren und deuten somit auf eine typische Angewohnheit der Sportstudierenden hin. Des Weiteren beschreibt er eine von der Gesellschaft zugeschriebene mangelnde fachliche Kompetenz, welche den Studierenden der Sportwissenschaft angeblich abverlangt wird (Vgl. Transkription 1, Y., 2014, S. 3). Diese mangelnde inhaltliche Kompetenz wird jedoch durch übermäßiges Feiern kompensiert (Vgl. Transkription 1, Y., 2014, S 2). Herr Y. versucht hingegen, nach eigenen Angaben, diesen Klischees bewusst möglichst nicht zu entsprechen, was auf eine negative Sichtweise des eigenen gesellschaftlichen Phänomens schließen lässt. Werden diese Behauptungen nun als Ganzes betrachtet, entsteht ein durchaus negativ behaftetes Bild, welches der Sportstudierende seiner Meinung nach in der Gesellschaft abgibt.
Perspektive zwei, beginnt demgegenüber von Anfang an, das soziokulturelle Phänomen differenziert zu betrachten. Als Studentin eines sozialen Studiengangs gibt sie an, dass sowohl ein positives, als auch ein negatives gesellschaftliches Bild existiert. Beeinträchtigt durch die Medien, schwankt das Ansehen der Sportstudierenden mit den thematischen Schwerpunkten der aktuellen Gegebenheiten (Vgl. Transkription 2, M., 2014, S. 3-4). Dennoch gibt auch sie Merkmale an, wie der typische Sportstudieren zu sein scheint: "drahtig, athletisch, gut gebaut. Die Männer sind natürlich meistens sehr muskulös, auch die Frauen, natürlich kommt es immer darauf an, was sie für Sport treiben." (Transkription 2, M., 2014, S. 2). Darüber hinaus merkt sie den Aspekt der gesunden Ernährung und der körperlichen Orientierung an und ergänzt ihre Charakterisierung durch die Oberflächlichkeit, welche Sportstudierende angeblich an den Tag legen (Vgl. Transkription 2, M., 2014, S. 2). Werden die beschriebenen Attribute auf das aktuelle Attraktivitätsmuster der Medien bezogen, nimmt Frau M. den Sportstudierenden also als durchaus gutaussehend wahr.
Bereits hier wird deutlich, dass verschiedene Blickwinkel unterschiedliche Ergebnisse innerhalb des gleichen thematischen Rahmens erzielen. Welche Faktoren hierbei Einfluss auf die jeweilige Sichtweise haben, wird im weiteren Verlauf der Auswertung deutlich.
Auch aus der Perspektive des Sportdozenten , sieht die Gesellschaft den Sportstudierenden als "schlank, durchtrainiert, sportlich aktiv, fit vor allem" (Transkription 3, B., 2014, S. 4). Im Gegensatz zur ersten Perspektive, die mangelnde fachliche Kompetenz als zugeschriebenes Attribut angibt, kennt sich ein Sportstudierender, laut Herrn B.s Gesellschaftsbild, in allen Bereichen aus. Er sollte "immer einen guten Rat geben können" (Transkription 3, B., 2014, S. 5) und seiner Profession entsprechend sportthematische Fragen beantworten können (Vgl. Transkription 3, B., 2014, S. 5). Herr B. schätzt das Bild des Sportstudierenden in der Gesellschaft