Neuerscheinungen 2015Stand: 2020-02-01 |
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Nicola Hundt
Akademisierung in der Pflege: Aktueller Stand und Zukunftsperspektiven
Erstauflage. 2015. 212 S. 52 Abb. 220 mm
Verlag/Jahr: DISSERTA 2015
ISBN: 3-9593511-8-6 (3959351186)
Neue ISBN: 978-3-9593511-8-8 (9783959351188)
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Die Akademisierung in der Pflege ist ein Thema, welches in den vergangen Jahren zunehmend an Relevanz gewonnen hat. Mehr und mehr etablieren sich an deutschen Hochschulen grundständige Pflegestudiengänge, bei denen die Studierenden im Rahmen dualer Studienprogramme neben der beruflichen Ausbildung auch einen Bachelorabschluss in der Pflege erwerben. Bundesweit drängen somit nach und nach studierte Pflegekräfte auf den Arbeitsmarkt. Welche genauen Tätigkeitsfelder die Absolventen dieses in Deutschland neuartigen Studienmodells in der Pflege einnehmen werden und wie die Einrichtungen des Gesundheitswesens die Qualifikationen der Absolventen bestmöglich nutzen können, ist häufig noch unklar.
Aus diesem Grund beschäftigt sich das vorliegende Buch mit genau dieser Problematik. Im Rahmen leitfadengestützter Interviews wurden die Einschätzungen verschiedener Expertengruppen erfasst. Die Auswertung der erfassten Daten erfolgt mithilfe der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.
Textprobe:
Kapitel 3.3. Konzeptspezifikation (Hundt):
Wie bereits beschrieben, ist es das Ziel einer qualitativen Forschung, Phänomene aus der Sichtweise einzelner Personen zu erfassen und zu erkunden. Hierbei ist es unabdingbar in der Forschung verwendete Begrifflichkeiten zunächst eindeutig zu definieren und voneinander abzugrenzen. Die Phase im Forschungsprozess, in der solche theoretische Klärungen erfolgen, bezeichnet man als "Konzeptspezifikation" (Schnell, Hill & Esser, 2013, S. 117-118) oder auch als "dimensionale Analyse (Zetterberg, 1973, S. 105). Im Folgenden sollen nun für die vorliegende Forschungsarbeit relevante Begrifflichkeiten definiert werden. Diese sind insbesondere Bestandteil der verschiedenen Leitfäden und insofern auch Grundlage der durchzuführenden Interviews. Hierbei ist es wichtig, dass die relevanten Begrifflichkeiten sowohl für den Interviewer als auch für den Befragten zuvor eindeutig definiert sind, sodass hierdurch Verzerrungen vermieden, beziehungsweise minimiert werden können. Es wird darauf verzichtet, die in den Leitfäden verwendete Begrifflichkeiten "Erfahrungen" und "Akzeptanz" zu definieren, da diese dem alltäglichen Sprachgebrauch zuzuordnen sind. Ebenfalls wird die von Schnell, Hill & Esser vorgeschlagene Phase der Operationalisierung nicht durchgeführt, da dies nach Meinung der Autorinnen im Rahmen dieser Arbeit nicht zielführend ist. Die Operationalisierung von Begrifflichkeiten spielt besonders in der Auswertung von quantitativen Erhebungen eine größere Rolle, da die Operationalisierung eines Begriffes in der Angabe einer Anweisung besteht, wie Sachverhalte, die der Begriff bezeichnet, gemessen werden können (Schnell, Hill & Esser, 2013, S. 117). Zudem setzt eine Operationalisierung grundsätzlich eine ausführliche Bedeutungsanalyse voraus, welche die Autorinnen als zu weit führend einschätzen und aus diesem Grund darauf verzichten (Bortz & Döring, 2006, S. 63-64). Nachfolgend werden nun für die Forschungsarbeit relevante Begrifflichkeiten definiert.
Duales Studium:
Die Hochschulrektorenkonferenz (2014b) definiert ein duales Studium wie folgt: "Ein Duales Studium verbindet das Hochschulstudium mit einer Berufsausbildung oder mit Berufspraxis in einem Unternehmen. Anders als beim Teilzeitstudium ist ein Duales Studium dadurch gekennzeichnet, dass die beruflichen bzw. berufsbildenden Elemente integraler Bestandteil des Studiengangs sind". Auch Boguth (2011, S. 59) definiert das duale Studium als "...ein Studium an einer Universität oder (Fach-) Hochschule mit integrierter oder verzahnter Berufsausbildung beziehungsweise Praxisphasen in einem Unternehmen". Es existieren hierbei unterschiedliche Formen, wie ein duales Studium strukturiert sein kann, wie bereits im Kapitel 2.3 "Strukturelle Besonderheiten der primärqualifizierenden Studiengänge in der Bundesrepublik Deutschland" beschrieben wurde.
Speziell im Bereich der Gesundheitsfachberufe bedeutet "dual", dass es im Rahmen der Ausbildung zwei Lernorte gibt - Hochschule und Berufsfachschule. "Die schulische Berufsausbildung und das Studium verlaufen zeitweise parallel" (Hochschulverbund Gesundheitsfachberufe e.V., 2012, S. 1). Ab dem ersten, spätestens aber ab dem dritten Ausbildungshalbjahr wird das Studium aufgenommen. Die Berufsausbildung schließt mit der staatlichen Abschlussprüfung - das Studium mit dem Bachelorabschluss ab. Je nach Modell können Teile der berufsschulischen Ausbildung auf das Studium angerechnet werden.
Grundständige Akademisierung / Primärqualifizierung:"Grundständige Studiengänge führen zu einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss. Hierunter fallen alle Bachelor-Studiengänge sowie Diplom-, Magister- und Staatsexamensstudiengänge" (Hochschulrektorenkonferenz, 2014c). Insofern führt auch der Studiengang "Pflege Dual" der Fachhochschule Münster zu einem grundständigen akademischen Abschluss. Weiter heißt es: "In der Regel ist der erfolgreiche Abschluss eines grundst