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Süleyman Yücel
Prognostizierbarkeit deutscher Aktien auf Grundlage von aggregierten Informationssignalen am Beispiel des Scoring-Konzep
Erstauflage. 2015. 152 S. 20 Abb. 220 mm
Verlag/Jahr: DISSERTA 2015
ISBN: 3-9593519-4-1 (3959351941)
Neue ISBN: 978-3-9593519-4-2 (9783959351942)
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Eine der am häufigsten untersuchten Fragestellungen in der finanzwirtschaftlichen Forschung ist die Prognostizierbarkeit von Aktien. Das Auffinden eines funktionierenden Prognosemodells scheint nicht nur die für Aktienprognosen bedeutsame Effizienzmarkthypothese in Frage zu stellen, sondern zudem profitable Investments am Kapitalmarkt zu ermöglichen. Die eingesetzten Prognosemodelle basieren dabei häufig auf Multifaktormodellen, eine Alternative dazu stellen Scoring-Modelle dar. Ihren Ursprung haben Scoring-Modelle in der Entscheidungstheorie und weisen damit eigentlich keinerlei Verbindungen zu Kapitalmarktthemen auf. In der vorliegenden Studie wird die Prognosefähigkeit von Scoring-Modellen mit aggregierten Informationssignalen für den deutschen Aktienmarkt untersucht.
Textprobe:
Kapitel 3 Empirischer Ansatz der Untersuchung:
Dieses Kapitel erläutert den empirischen Ansatz der Untersuchung, angesichts der Zielsetzung dieser Arbeit, ein Handelsmodell auf Grundlage eines Scoring-Modells mit aggregierten Informationssignalen zu entwickeln und die Performanceleistung gegenüber einer passiven Strategie zu untersuchen (vgl. Kap. 1.2). Im Folgenden erfolgt eine kurze Erläuterung der zu behandelnden Themen.
Das Kapitel beginnt mit der Darstellung des Datensamples der Untersuchung. Hier werden neben dem Beobachtungszeitraum, der Investitionsgegenstand der Untersuchung, die potenziellen Modellvariablen, die Benchmark und der risikolose Zinssatz erläutert. Als letztes geht der Abschnitt auf die Aufteilung des Datensamples in einen Trainings- und Testbereich ein. Den Erläuterungen zum Datensample schließt sich der Abschnitt zum Investitionsansatz des Handelsmodells an. Der Investitionsansatz verwendet den Score-Wert als Handelssignal und als Gewichtungsfaktor, um daraus Entscheidungsvariablen abzuleiten, die das Investitionsverhältnis zwischen deutschen Aktien und dem fiktiven Tagesgeldkonto angeben. Der darauffolgende Abschnitt schildert die Ermittlung der Renditen. Dazu gehören die Berechnungen der Renditen aus Aktien und dem fiktiven Tagesgeldkonto, die darauf aufbauenden Investitionsrenditen und die Überschussrenditen. Zuletzt behandelt der Abschnitt den Ansatz der Portfoliobildung. Die Portfoliobildung dient einer differentiellen Auswertung der Ergebnisse. Nach den Renditeberechnungen folgt der Abschnitt zur Erzeugung und Aggregation von Informationssignalen. Hier wird erläutert mit welchen Methoden die Informationssignale zu transformieren sind. Der darauffolgende Abschnitt behandelt schließlich die Konzeption des Scoring-Modells, in der die Informationssignale aggregiert werden. Die bisher aufgeführten Aspekte haben in Bezug auf die empirische Untersuchung eher einen Vorbereitungscharakter. Der anwendungsorientierte Teil liegt im Optimierungsansatz für das Handelsmodell. Dem Optimierungsansatz liegt die Annahme zugrunde, dass eine Optimierung im Trainingsbereich sich positiv auf die spätere (Testzeitraum) Prognoseleistung auswirkt. Als Optimal gilt in diesem Zusammenhang die Konstellation mit der höchsten durchschnittlichen Überschussrendite. Der Abschnitt erläutert zunächst die Vorgehensweise, um aus den potenziellen Variablen optimale Informationssignale zu ermitteln. Durch diesen Optimierungsschritt sollen ausschließlich diejenigen Variablen in den weiteren Aggregationsprozess gelangen, die in der Einzelbetrachtung bereits einen Nutzen aufweisen. Der anschließende Abschnitt erläutert einen weiteren Optimierungsschritt. Dieser stellt sich als ein iteratives Verfahren dar, um aus sämtlichen Kombinationsmöglichkeiten der Variablen und Investitionsansätze eine ideale Konstellation zu ermitteln. Der letzte Kapitelabschnitt erläutert die Kennzahlen für die spätere Performance-Analyse. Dabei handelt es sich um das Sortino-Maß als Alternative zum Sharpe-Maß und um das in der Praxis häufig eingesetzte Jensen-Alpha.
Der empirischen Untersuchung liegen zudem folgende Annahmen zugrunde:
- Die Transaktionen in Aktien oder auf das fiktive Tagesgeldkonto erfolgen vollständig und ohne Kosten - eine ausreichende Marktliquidität wird somit vorausgesetzt.
- Die Renditeberechnungen berücksichtigen keine Steuern oder sonstige Kosten.
3.1 Datensample der Untersuchung:
Die Datenbasis stammt aus Thomas Reuters Financial Datastream (nachfolgend nur Datastream) und enthält monatliche Kapitalmarktdaten für den Beobachtungszeitraum von 1973 bis 2012. Dieser lange Zeitraum erhöht die Wahrscheinlichkeit für Robustheit und Stabilität der späteren Ergebnisse. Zudem vermeidet dieses Vorgehen weitestgehend ein Small Sample Bias. Bei einem Small Sample Bias besteht die Gefahr, dass falsche Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit entstehen. Dies liegt darin begründet, dass Aktienmä