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Alexander Röth

Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH)


Fallberichte aus der Praxis
Herausgegeben von Röth, Alexander
2016. 72 S. 240 mm
Verlag/Jahr: THIEME, STUTTGART 2016
ISBN: 3-13-171561-8 (3131715618)
Neue ISBN: 978-3-13-171561-6 (9783131715616)

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Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) ist die Folge einer erworbenen Mutation

in den hämatopoetischen Stammzellen. Die aus der mutierten Stammzelle entstehenden

Tochterzellen verlieren ihren Schutz gegenüber der Wirkung von Komplement und unterliegen

in der Folge einer verstärkten Lyse durch das Komplementsystem.

Klinisch äußert sich die PNH durch das Auftreten einer intravaskulären Hämolyse mit hämolytischer

Anämie und Hämoglobinurie. Weitere charakteristische Symptome sind u. a. eine

Zytopenie, eine oft ausgeprägte Fatigue sowie abdominelle Schmerzen, Dyspnoe und erektile

Dysfunktion. Viele Betroffene zeigen auch Nierenfunktionsstörungen sowie Thrombosen

sowohl des venösen als auch des arteriellen Gefäßsystems.

Ausprägung und Kombination der einzelnen Symptome sind äußerst variabel. Die Krankheit

kann schubartig mit Exazerbationen oder chronisch verlaufen, wobei die chronischen Verläufe

überwiegen. Ihre Prognose ist ohne eine spezifische Therapie relativ schlecht. Mehr als ein

Drittel der PNH-Patienten versterben innerhalb von 5 Jahren nach Diagnosestellung. Die mittlere

Überlebenszeit nach Erstdiagnose beträgt ca. 10 bis 15 Jahre. Haupttodesursache sind

dabei Thrombosen.

Die PNH gehört zu den seltenen Erkrankungen und steht somit nicht im Mittelpunkt des medizinischen

Interesses. Daher werden die Patienten häufig zu spät zum hämatologischen Spezialisten

überwiesen, so dass eine frühzeitige Diagnose mit adäquater nachfolgender Therapie

unterbleibt. Hinzu kommt, dass die therapeutischen Möglichkeiten bis in die jüngere Vergangenheit

beschränkt waren. Als einzige kurative Maßnahme kam nur die mit hoher Morbidität und

Mortalität verbundene Stammzelltransplantation infrage.

Durch den Einsatz moderner wissenschaftlicher Methoden wurde in den letzten Jahrzehnten

die Ätiologie und Pathogenese der PNH weitgehend aufgeklärt. Basierend auf den gewonnenen

Erkenntnissen konnte so ein neues therapeutisches Prinzip für die Krankheit entwickelt werden.

Heute lässt sich die durch die Mutation verursachte verstärkte Hämolyse durch Hemmung des

Komplementsystems mittels des monoklonalen Antikörpers Eculizumab beherrschen.

Im Einleitungskapitel dieses Buches gibt der Herausgeber, PD Dr. Alexander Röth, eine Übersicht

über die aktuellen Erkenntnisse zur Pathogenese, Diagnostik und Therapie der PNH. In den

darauf folgenden Kapiteln werden dann an ausgewählten Patientenfällen die Einsatzmöglichkeiten

des monoklonalen Antikörpers Eculizumab bei unterschiedlichen Manifestationen der

PNH von ausgewiesenen Experten dargestellt und diskutiert. Dies soll dazu beitragen, die Aufmerksamkeit

für die PNH in der medizinischen Fachwelt zu erhöhen sowie die Kenntnis über

ihre Diagnose und Therapie auf eine breitere Basis zu stellen.