buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Benjamin van der Linde

Das Leibregiment der friesischen Statthalter


Kriegsgerichte, Offizierslaufbahnen und militärische Lebenswelten in den Garnisonsstädten Leeuwarden, Groningen und Emden 1666-1752. Dissertationsschrift
2016. 580 S. 10 Tab., 11 Abb. (darunter 4 farbige); 580 S., 7 schw.-w. Abb., 4 farb. Abb., 10 schw.-w
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2016
ISBN: 3-428-14899-1 (3428148991)
Neue ISBN: 978-3-428-14899-8 (9783428148998)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Prägend für die frühe Neuzeit waren das Militär sowie dessen Beziehungen zur zivilen Gesellschaft. Die Dissertation greift anhand des Leibregiments der friesischen Statthalter die Frage auf, wie diese beiden Gruppen zusammen lebten. Dabei werden Kriegsgerichte, Offizierskarrieren sowie Lebenswelten von Soldaten betrachtet. Die Studie zeigt das Spannungsfeld der beiden Personengruppen auf, indem sie Konflikte und Diskurse analysiert.
Anhand des Leibregiments der friesischen Statthalter untersucht die Studie das Verhältnis von Militär und Zivilbevölkerung in den Städten Leeuwarden, Groningen und Emden. Dabei werden das Kriegsgerichtswesen, das Offizierskorps sowie das Zusammenleben von Soldaten und Zivilpersonen dargestellt. Vorangestellt sind Abschnitte über die Geschichte des Regiments sowie über die Prägung der Städte durch das Militär.

Die Arbeit zeigt auf, dass in den Kriegsgerichten von Seiten der Offiziere danach gestrebt wurde, eine Distinktion von Militär- und Zivilpersonen im juristischen Sinn zu erreichen. Die Offiziere selbst standen im Spannungsfeld von zivilen und militärischen Lebenswelten. Häufig blieben sie trotz ihrer Anstellungen im Militär in der zivilen Gesellschaft integriert. Das Verhältnis von Soldaten und Zivilpersonen war mitunter angespannt, jedoch hatte die Obrigkeit durch die Installation von Wachen und Kriegsgerichten es geschafft, beiden Gruppen Wege zur Konfliktlösung zu bereiten.
"The Life Regiment of the Frisian Stadtholders"

This study examines how civilian and military spheres of life coexisted and overlapped in early modern Friesland. Focusing on military courts, careers of officers and the life-worlds of soldiers, the author detects complex processes of negotiation and identity formation. By analyzing conflicts and discourses, the study provides detailed insights into the contentious relations between two major groups of Dutch society.
Benjamin van der Linde ist Postdoktorand an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Nach einem Magister-Studium der Geschichte sowie der ur- und frühgeschichtlichen Archäologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Rijksuniversiteit Groningen erfolgte ein Promotionsstudium der Mittleren und Neueren Geschichte. Das Dissertationsvorhaben konnte im November 2014 an der Universität Kiel erfolgreich abgeschlossen werden. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der frühneuzeitlichen Geschichte und umfassen insbesondere die Militärgeschichte, die Geschichte der Niederlande - mit Schwerpunkt auf dem friesischen Raum - sowie körpergeschichtliche Fragestellungen.