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Stand: 2020-02-01
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Sebastian Scharff

Eid und Außenpolitik


Studien zur religiösen Fundierung der Akzeptanz zwischenstaatlicher Vereinbarungen im vorrömischen Griechenland. Dissertationsschrift
2016. 389 S. 3 schw.-w. Abb., 3 schw.-w. Tab. 240 mm
Verlag/Jahr: FRANZ STEINER VERLAG 2016
ISBN: 3-515-11203-0 (3515112030)
Neue ISBN: 978-3-515-11203-1 (9783515112031)

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Die integrative Kraft von Eiden als einem Fundament der inneren Ordnung griechischer Gemeinwesen wird von den antiken Quellen viel beschworen und von der modernen Forschung häufig konstatiert. Was passierte jedoch, wenn der Eid die Grenzen einer Polis überschritt? Wie konnte der Eid in einem Kontext funktionieren, in dem das Recht des Stärkeren ganz offen zur Handlungsmaxime erklärt werden konnte?
Sebastian Scharff untersucht mit den Schwurgötterlisten griechischer Staatsverträge, dem Eidritual und der Praxis der Aufstellung von Verträgen in Heiligtümern genau die Elemente griechischer Religiosität, derer man sich bediente, um die zwischenstaatlichen Beziehungen abzusichern, die sich im antiken Griechenland vielerorts in einem dauerhaft prekären Zustand befanden. Über die Absicherung konkreter Verträge hinaus kam dem Eid damit eine immens wichtige Rolle in der Kommunikation zwischen Staaten zu. Der Autor analysiert detailliert, wie, wann und warum man im zwischenstaatlichen Verkehr des antiken Griechenlands mit Eiden argumentierte. Quellengrundlage sind erstmals alle epigraphisch und historiographisch überlieferten griechischen Vertragseide von der archaischen Zeit bis zum Tag von Eleusis (168 v. Chr.).
"...eine wegweisende Analyse und Interpretation [...], welche die Forschungsdiskussion [...] auf Jahre hinaus zu bestimmen vermag." Sven Günther Ancient West and East 17, 2018
Scharff, Sebastian
Sebastian Scharff, Studium in Münster und Perugia, ab 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter in Münster am Seminar für Alte Geschichte und im Exzellenzcluster "Religion und Politik". Seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt zur "Selbstdarstellung hellenistischer Athleten". Ab September 2016 Fellowship am Center for Hellenic Studies (Harvard). Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der griechischen Kolonisation, Religion und zwischenstaatliche Beziehungen in der griechischen Antike, griechische Eide, die Kulturgeschichte des Sports im Hellenismus und die griechische Epigraphik.