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Till Knaudt

Von Revolution zu Befreiung


Studentenbewegung, Antiimperialismus und Terrorismus in Japan (1968-1975). Dissertationsschrift
2016. 365 S. 6 Abbildungen. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2016
ISBN: 3-593-50531-2 (3593505312)
Neue ISBN: 978-3-593-50531-2 (9783593505312)

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Globalgeschichte

Herausgegeben von Sebastian Conrad, Andreas Eckert und Margrit Pernau

Anlässlich des 40. Jahrestags von "1968" kam es 2008 in Deutschland zu einem Boom der öffentlichen Verarbeitung der Studentenbewegung. In Japan hingegen blieb die Erinnerung an die damaligen Ereignisse peripher. Dieses Buch erzählt erstmals überhaupt die Geschichte der politischen Theorie und Praxis der japanischen studentischen Neuen Linken in den unmittelbaren Jahren nach dem Ende der Studentenbewegung. Es gewährt Einblicke in einen globalen ideengeschichtlichen Bruch mit dem revolutionären Subjekt der kommunistischen und marxistischen Moderne hin zu der Beschäftigung mit sozialen und ethnischen Minderheiten, deren vermeintliche Befreiung in Japan zu terroristischer Praxis führte.
Inhalt

1 Einleitung 10

1.1 Vom Zentrum in die Peripherie: Gang der Untersuchung 13

1.2 Vorarbeiten und Konzepte von "1968" in Japan 16

1.2.1 Soziale Bewegungen und ihre Ideengeschichte 18

1.2.2 Transnationaler Terrorismus 25

1.2.3 Globalgeschichte und Postmodernismus 29

1.2.4 Quellenlage 32

2 Neomarxismus, Antiimperialismus und die Studentenbewegung 34

2.1 Kommunismus, die Partei und die Studenten 1945-1955 36

2.2 Neomarxismus in Japan 46

2.3 Antiimperialismus und die "Entdeckung der Dritten Welt" 59

2.3.1 Von Lenins Antiimperialismustheorie zum Konzept der "Dritten Welt" 60

2.3.2 Der Antiimperialismus des Bunto 65

2.4 Studenten im Nachkriegskapitalismus: Von Anpo 1960 bis zu den Universitätsbesetzungen 1968 73

2.4.1 Gesellschaftlicher Wandel in der Hochwachstumsphase 74

2.4.2 Die bewegten Studenten und die Proteste gegen Anpo 1960 81

2.4.3 Die Studentenbewegung von 1967-69 90

3 Die internationale Revolution: Der Antiimperialismus der Sekigun 95

3.1 "Die weltweite Rote Armee entfalten": Antiimperialistische Theorie und studentische Militanz in der Sekigun 96

3.1.1 Die Entstehung der Sekigun 96

3.1.2 Die transpazifische Weltrevolution: Sekigun, das Jungproletariat und die SDS-Weathermen 105

3.1.3 Die Praxis studentischer Militanz 120

3.2 Kuba und eine Flugzeugentführung 132

3.2.1 Die Sekigun und die kubanische Revolution 132

3.2.2 Die "Operationsbasen" und die Wendung nach Ostasien 141

3.2.3 Die Entfühung der Yodo-g? 149

3.3 Nach der Sekigun 153

3.3.1 Die Vereinigte Rote Armee als Politsekte 155

3.3.2 Die Japanese Red Army und die PFLP 162

4 Der Austausch des revolutionären Subjekts: Minderheiten- und Prekariatstheorien in der Neuen Linken 169

4.1 Tagelöhner und Aktivisten in Kamagasaki 171

4.2 Minderheiten und die Neue Linke 193

4.2.1 Migrationpolitik, die Neue Linke und die Geschichte des Zweiten Weltkriegs 196

4.2.2 Die Befreiung des Buraku und die Neue Linke 219

4.3 Hokkaid?, Ainu und die Entstehung des Antijapanismus 231

4.3.1 Die Wiederentdeckung der Ainu-Nation und die Neue Linke 232

4.3.2 ?ta Ry?, die moderne Zivilisation und der bewaffnete Kampf 246

5 Die Befreiung von der Nation: Der Antikolonialismus der Antijapanischen Front 262

5.1 "Es ist möglich mit Marx zu brechen": Die Sekigun und der Antijapanismus 263

5.2 Die Ostasiatische Antijapanische Bewaffnete Front 275

5.2.1 Gewalt gegen Symbole der kolonialen Vergangenheit 275

5.2.2 Antijapanismus und Terrorismus 295

5.2.3 Die Verhaftung, Knastgruppen und das "Schwein der Erde" 318

6 Fazit: Von Revolution zu Befreiung 329

Literatur 339

Register 358

Danksagungen 365
Till Knaudt, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Japanologie der Universität Heidelberg.