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Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
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Melanie Stein

Ergänzung eines bestehenden Erhebungsinstruments zum Umgang von Lehrkräften mit "Fehlvorstellungen" von Schülern


2016. 107 S. 245 mm
Verlag/Jahr: KASSEL UNIVERSITY PRESS 2016
ISBN: 3-7376-5004-7 (3737650047)
Neue ISBN: 978-3-7376-5004-5 (9783737650045)

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Seit langem sind "alternative Vorstellungen", "Fehlvorstellungen" oder "miscon-
ceptions", also Vorstellungen, die nicht mit dem aktuellen wissenschaftlichen
Konsens in Einklang stehen, weltweit ein Forschungsgegenstand der Chemie-
didaktik. Konstruktivistische Lerntheorien können dabei das Auftreten alternati-
ven Vorstellungen bei Schülerinnen und Schülern ebenso erklären, wie die
Tatsache, dass das Vorliegen solcher Vorstellungen für das Weiterlernen
hinderlich sein kann. Auf der Basis dieses theoretischen Verständnisses
wurden in der Vergangenheit eine ganze Reihe von Vorschlägen entwickelt,
wie Lehrende konstruktiv mit alternativen Vorstellungen von Lernenden
umgehen könnten - allerdings ohne dass sich gezeigt hätte, dass damit die
unterrichtlichen Probleme, die alternative Vorstellungen mit sich bringen,
merklich zurückgegangen wären.

Vor diesem Hintergrund wurde in Kooperation zwischen den Universitäten in
Dortmund und Kassel ein Projekt durchgeführt, mit dem erforscht werden soll-
te, wie Lehrkräfte mit Fehlvorstellungen von Schülern wirklich umgehen. Um
dabei nicht darauf angewiesen zu sein, bei Unterrichtsbesuchen oder -beob-
achtungen zufällig auf Fehlvorstellungen von Lernenden zu stoßen, wurde ein
Fragebogen entwickelt, der die Reaktion der befragten Lehrkräfte auf in typi-
sche Lehrsituationen eingebettete Fehlvorstellungen abfragte. Die im Folgen-
den wiedergegebene wissenschaftliche Hausarbeit im Rahmen der Ersten
Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien im Fach Chemie von Melanie
Stein hatte dabei die Aufgabe, das für diese Erhebung bestehende Instrument
um weitere Fragen und somit weitere eingebettete Fehlvorstellungen zu erwei-
tern.

Dazu widmet sich Frau Stein zu Beginn ihrer Ausführungen den theoretischen
Grundlagen der sogenannten "Fehlvorstellungen" von Schülern. Sie argumen-
tiert dabei unter Berücksichtigung aller wesentlichen Aspekte logisch äußerst
stringent und führt das verfügbare Forschungswissen zu diesem Bereich sowoh
l allgemein theoretisch als auch vor dem Hintergrund der Aufgabe ihrer
Arbeit exzellent zusammen. Besonders hervorzuheben sind die überaus ge-
glückten Abschnitte, in denen Frau Stein die Wechselwirkungen von Fach-
sprache und Fehlvorstellungen sowie von Modellen und Fehlvorstellungen be-
denkt. Gerade letzteres führt sie unter Bezugnahme auf Johnstone tiefgründig
aus und nimmt im Rahmen der fachlichen Erwägungen im Vorfeld der konkre-
ten Erarbeitung von Items im praktischen Teil der Arbeit geglückt darauf Be-
zug. Auf äußerst hohem Niveau bewegt sich auch die Erwägung lerntheoreti-
scher Begründungen für die Beschäftigung mit Schüler(fehl)vorstellungen.
Überaus gelungen ist die Charakterisierung diagnostischer Instrumente wie
des "Concept Cartoons", der Lernbegleitbögen sowie der Concept Maps, wo6
bei besonders hervorgehoben werden muss, dass es Frau Stein auch im Zu-
sammenhang mit den Concept Cartoons im Laufe der Arbeit immer wieder
vorbildlich gelingt, an die zusammengetragenen theoretischen Überlegungen
anzuknüpfen und logisch stringent auf sie aufzubauen. Zu den Ansätzen des
Conceptual Change gibt Frau Stein einen exzellenten und gerade hinsichtlich
der Frage nach der Ablösung bzw. schrittweisen Veränderung bestehender
Schülerkonzepte hochgradig reflektierten Überblick, der auch aktuelle For-
schungen auf diesem Gebiet nicht außer Acht lässt. Hervorzuheben ist im
Rahmen der hier wiedergegebenen Arbeit auch die Art und Weise, in der Frau
Stein sich dem fachlichen Thema widmet, auf das sich die Fehlvorstellungen
beziehen, die Gegenstand der von ihr entwickelten Erweiterung des Erhe-
bungsinstrumentes werden soll: Sie betrachtet dazu das Thema Redoxreak-
tionen theoretisch und leitet zu Beginn zunächst sehr nachvollziehbar ab, wa-
rum sie sich - entgegen der thematischen Breite im bereits bestehenden In-
strument - dafür entscheiden hat, sich nur eines Themas, diesem dafür aber
in größerer Tiefe, zuzuwenden. Der in diesem Zusammenhang aufgestellten
Behauptung, beim Thema "