buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2016

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Bernhard Albers, Stefan George (Beteiligte)

Gedichte


Eine unveröffentlichte Anthologie aus dem Jahr 1930
Mitarbeit: Albers, Bernhard
1., Aufl. 2016. 154 S. 20,5 cm
Verlag/Jahr: RIMBAUD-VERLAGSGES. 2016
ISBN: 3-89086-385-X (389086385X)
Neue ISBN: 978-3-89086-385-6 (9783890863856)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Sprich nicht immer
Von dem laub,
Windes raub,
Vom zerschellen
Reifer quitten,
Von den tritten
Der vernichter
Spät im jahr.
Von dem zittern
Der libellen
In gewittern
Und der lichter
Deren flimmer
Wandelbar.

"Durch Anmerkungen in Gedichtbänden sucht, findet und markiert man seine Lieblinge", notiert der Autor Norbert Hummelt. Johannes Bobrowski und Alfred Kittner beispielsweise gingen einen Schritt weiter: Sie stellten für den privaten Gebrauch handschriftliche Anthologien mit Lieblingsgedichten aus verschiedenen Epochen zusammen.

Die vorliegende "Gebrauchsauswahl" konzentriert sich dagegen ganz auf das Werk Stefan Georges und zwar chronologisch. Die Gedichte selbst sind von unbekannter Hand in feiner Tusche mit den bei George typischen Buchstaben abgeschrieben. Dieses schlicht gebundene Buch, mit gutem Papier, macht durchaus den Eindruck eines Poesiealbums. Gewidmet und datiert ist es für einen Freund, von dem wir nur den Vornamen erfahren.
Stefan George, 1868 in Büdesheim bei Bingen geboren, war als Sohn eines wohlhabenden Weingutbesitzers nie zur Berufswahl gezwungen. Nach dem Abitur reiste er durch Westeuropa, studierte zwischendurch in Berlin u.a. Philologie, Philosophie und Kunstgeschichte, traf aber vor allem mit den französischen Symbolisten zusammen. Diese Begegnung bestärkte ihn in seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem in Deutschland verbreiteten literarischen Realismus. Ab 1900 lebte er überwiegend in Deutschland: In München wurde er in der Schwabinger Boh me als Dichterfürst inszeniert und verehrt, in Heidelberg und Berlin verkehrte er in bildungsbürgerlichen Kreisen. 1927 wurde ihm der erste Goethe-Preis verliehen. George zog sich schließlich 1933 nach Minusio zurück, nachdem ihm Josef Goebbels die Präsidentschaft einer neuen deutschen Akademie für Dichtung angeboten hatte. Er verweigerte dieses Angebot und starb am 4. Dezember, betrauert von seinen Schülern und Verehrern.