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Stand: 2020-02-01
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Martina Frenzel, Stephan Siemens (Beteiligte)

Das unternehmerische Wir


Formen der indirekten Steuerung in Unternehmen
2., bearb. Aufl. 2016. 176 S. 210 mm
Verlag/Jahr: VSA 2016
ISBN: 3-89965-714-4 (3899657144)
Neue ISBN: 978-3-89965-714-2 (9783899657142)

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Aus den Formen der indirekten Steuerung in Unternehmen - von verändertem Führungsverhalten über Mechanismen der Gruppendynamik bis zu den Auswirkungen verlängerter Arbeitszeiten - werden Ansatzpunkte für betriebspolitische Offensiven der Betriebsräte und Gewerkschaften entwickelt.
Viele Beschäftigte verstehen ihr Unternehmen nicht mehr: Zielvorgaben erscheinen unerreichbar, Unternehmenseinheiten werden ständig restrukturiert, Führungsaufgaben nicht wahrgenommen. Die Arbeitszeit dehnt sich wie von selbst aus. Teams übernehmen Unternehmerfunktionen, und die Mitglieder setzen sich gegenseitig zunehmend unter Druck. Die persönlichen Beziehungen werden belastet mit dem unternehmerischen Zweck: Was WIR beschlossen haben, müssen ich, du, er, sie als Einzelne einlösen.

´Das unternehmerische Wir´ stellt die Formen dar, die die indirekte Steuerung heute in Unternehmen annimmt. Beispiele aus der betrieblichen Praxis illustrieren diese Mechanismen. Mit Auszügen aus aktuellen Führungstheorien wird das veränderte Führungsverhalten erklärt. Eine Darstellung der Arbeits- und Organisationspsychologie von Kurt Lewin verdeutlicht, wie bereits seit den 1940er Jahren Mechanismen der Gruppendynamik gezielt für die Profitabilität der Unternehmen eingesetzt werden. Das Konzept der Ich-Wir-Struktur erklärt die Macht der Gruppe über die Einzelnen und schließlich die unkontrollierte Verlängerung der Arbeitszeit.

Die Unternehmen passen sich mit diesen Formen der indirekten Steuerung an die Produktivkraftentwicklung der Gegenwart an: Die Beschäftigten setzen sich heute in ihrer Arbeitstätigkeit mit dem Sinn und der gesellschaftlichen Bedeutung ihrer Arbeit auseinander. Hieraus ergeben sich betriebspolitische Perspektiven für eine Gegenwehr der Beschäftigten und Gewerkschaften.
Stephan Siemens ist Philosoph und arbeitet als Experte für Burnout und indirekte Steuerung selbständig für die Gewerkschaften IG Metall, IG BCE und ver.di. Die Dipl. Psychologin Martina Frenzel ist in der Erwachsenenbildung und als Fachjournalistin tätig. Beide sind aktiv in ´Meine Zeit ist mein Leben´, einer Initiative zur Beratung von ArbeitnehmerInnen in mittleren und großen Unternehmen und Organisationen sowie deren Interessenvertretungen, die sich mit Stress fördernden Veränderungen im Arbeitsprozess auseinandersetzen.