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Volker Meid

Der Dreißigjährige Krieg in der deutschen Barockliteratur


2017. 261 S. 32 SW-Abb. 190 mm
Verlag/Jahr: RECLAM, DITZINGEN 2017
ISBN: 3-15-011145-5 (3150111455)
Neue ISBN: 978-3-15-011145-1 (9783150111451)

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Man muss sich nur von dem aberwitzigen Roman Der abentheuerliche Simplizissimus von Grimmelshausen mitreißen oder von den Kirchenliedern Paul Gerhardts anrühren lassen, dann versteht man: Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) hat in Gedicht, Flugblatt, Kampfschrift, Tagebuch oder Roman die deutsche Literatur stark geprägt. Niemand konnte sich diesem furchtbaren Geschehen entziehen, die Dichter fassten es in Worte. Sie mischten sich ein und kommentierten, sie riefen zum Kampf auf oder zum Frieden, sie verliehen ihrer Verzweiflung Ausdruck oder versuchten, Hoffnung zu geben.

Volker Meid schaut in diesen literarischen Spiegel des Kriegsgeschehens und zeichnet das Bild nach, das sich darin zeigt: vom Weg in den Krieg über den Krieg der Worte zu den realen Kriegserfahrungen im zivilen und militärischen Alltag, von Klagen über Kriegsgräuel und existentieller Not bis hin zu den pompösen Friedensfeiern.

Im Anhang werden die wichtigsten Dichter des Barock in Kurzbiographien vorgestellt.
Vorwort

Politisch-geistlicher Raufhandel: Der Weg in den Krieg

Konfessionalisierung: Politik und Polemik

Die böhmische Krise

Krieg der Worte

Böhmen, die Kurpfalz und der Winterkönig

"Der Löwe aus Mitternacht"

Heldenverehrung und -verklärung: Gustav Adolfs Triumph im Tod

Ein politischer Deutscher im Ausland: Georg Rodolf Weckherlin

Protestantisches Feindbild: Tilly

Der Fall Wallenstein

Krieg

Krieg als Alltag und Lebensform: ein Söldnerleben

Stimmen der Zivilbevölkerung

Stadt: Gewalt, Seuchen, Hunger

Klosterleben

"Bewältigung" des Grauens

Epigrammatisches Kaleidoskop: Der Blick eines Satirikers

Grimmelshausen zeigt, "was Krieg vor ein erschreckliches und grausames Monstrum seye"

Chronik und Roman

Verkehrte Welt

Krieg als Strafgericht?

Die Gesellschaft im Krieg, Krieg in der Gesellschaft

Gewinner und Verlierer

Kriegführung und Bevölkerung, Bauernklagen und -aufstände

Hexenwahn

Deutschlandklagen

Die vertriebene Germania

Literatur als Hoffnungsträger

Klage, Trost und Widerstand: Martin Opitz´ episches Trostgedichte in Widerwärtigkeit des Krieges

Frieden! Frieden?

Friedenssehnsucht, Friedenshoffnungen

Friedensverhandlungen, Nürnberger Friedensfeiern

Nach den Feiern

Epilog: Der Mars ist nun im Ars

Anhang

Anmerkungen

Kurzbiographien: Autoren, Autorinnen des 17. Jahrhunderts

Abbildungsnachweis

Personenregister
Volker Meid, geb. 1940, lehrte als Professor für deutsche Literatur an der University of Massachusetts, in Freiburg und Bielefeld und lebt und arbeitet nun als freier wissenschaftlicher Schriftsteller. Zahlreiche Veröffentlichungen bei Reclam, u.a. zur Literatur des Barock (UB 17687) und zu Grimmelshausen (UB 17682).