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Miriam Ruppenthal
Der bedingte Tötungsvorsatz
Eine rechtsvergleichende Studie. Dissertationsschrift
2017. 410 S. 233 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2017
ISBN: 3-428-15102-X (342815102X)
Neue ISBN: 978-3-428-15102-8 (9783428151028)
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Bei der Vorsatzgrenzziehung handelt es sich bis heute um eine der schwierigsten und umstrittensten Fragen des Strafrechts. Die Untersuchung der Rechtslage in Deutschland, Frankreich und Kalifornien zeigt: Rechtssicherheit erfordert einen gewissen Grad an Normativierung. Für die Vorsatzbestimmung sind allein die Qualität der vom Täter gesetzten Gefahr und seine Kenntnis davon entscheidend. Darauf, ob der Täter sich mit dem Erfolgseintritt abgefunden hat, kommt es nicht an. Es handelt sich um eine Rechtsfrage, die für den Fall, dass dem Täter die seiner Handlung anhaftende Vorsatzgefahr bewusst ist, stets zu bejahen ist.
Bei der Vorsatzgrenzziehung handelt es sich bis heute um eine der schwierigsten und umstrittensten Fragen des Strafrechts. Nie ist diese Frage so spannend wie im Bereich der Tötungsdelikte. Nirgendwo ist menschliche Irrationalität so deutlich, der Beweis so schwierig und die Rechtsprechung so uneinheitlich. In der Arbeit wird neben einer Analyse der hierzulande geführten Diskussion die französische und die kalifornische Rechtslage untersucht. Die Untersuchung zeigt: Rechtssicherheit erfordert einen gewissen Grad an Normativierung. Doch der Grat zwischen Normativierung und Vorsatzzuschreibung ist schmal. Normativierung muss daher beim Willenselement anknüpfen. Dieses ist nicht mehr als ein Vorsatzausschlusskriterium ohne eigenständigen positiven Bedeutungsgehalt. Für die Vorsatzbestimmung sind allein die Qualität der vom Täter gesetzten Gefahr und seine Kenntnis davon entscheidend. Darauf, ob der Täter sich mit dem Erfolgseintritt abgefunden hat, kommt es nicht an. Es handelt sich um eine Rechtsfrage, die für den Fall, dass dem Täter die seiner Handlung anhaftende Vorsatzgefahr bewusst ist, stets zu bejahen ist.
Einleitung
A. (Straf-)Rechtssystem und Regelwerk
Die Grundsätze des Common Law - Der Model Penal Code - Ergebnis
B. Psycho-physische Ausnahmezustände
Der Affektbegriff nach Saß - Die Erkenntnisse Raschs über die Alkoholintoxikation
C. Gesetzeslage
Das deutsche Strafgesetzbuch - Der französische Code Pénal - Der California Penal Code
D. Systematische Einordnung
Dolus eventualis und bewusste Fahrlässigkeit - Dol éventuel und faute délibérée - Implied malice, recklessness und criminal negligence
E. Die Rechtslage in Deutschland
Die Rechtsprechung zum bedingten Tötungsvorsatz - Lösung im deutschen Schrifttum?
F. Der Blick ins Ausland
Die Rechtslage in Frankreich - Die Rechtslage in Kalifornien
G. Fazit/Gesamtbetrachtung
Zusammenfassung der Ergebnisse - Auswertung
Literatur- und Sachverzeichnis
"Intent to Kill"
The limitation of the scope of intent (bedingter Vorsatz) is one of the most difficult and controversial issues of criminal law. The analysis of the legal situation in Germany, France and California has shown that a certain degree of standardization is required to achieve legal certainty. Only the quality of the danger posed by the perpetrator and his knowledge thereof are decisive to determine intent. It does not matter whether the offender has accepted the possible end result. Acceptance of the deadly result - as a question of law - must always be assumed where the perpetrator was aware of the danger of death (so-called Vorsatzgefahr) inherent in his action.