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Neuerscheinungen 2017

Stand: 2020-02-01
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Volker Gerhardt, Clemens Kauffmann, Hans-Christof Kraus, Frank-Lothar Kroll, Peter Nitschke, Henning Ottmann, Martyn P. Thompson (Beteiligte)

Politisches Denken. Jahrbuch 2016.


Herausgegeben von Gerhardt, Volker; Kauffmann, Clemens; Kraus, Hans-Christof; Kroll, Frank-Lothar; Nitschke, Peter; Ottmann, Henning
2017. 247 S. 247 S. 233 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2017
ISBN: 3-428-15144-5 (3428151445)
Neue ISBN: 978-3-428-15144-8 (9783428151448)

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Das "Jahrbuch Politisches Denken" erscheint seit 1991 in Zusammenarbeit mit der "Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens" (DGEPD). Den Zielen der Gesellschaft entsprechend fördert das Jahrbuch die interdisziplinäre wissenschaftliche Forschung, die das politische Denken international und in seiner ganzen Breite zum Gegenstand hat, sowie den Austausch zwischen politischem Denken und praktischer Politik.
Das "Jahrbuch Politisches Denken" 2016 ist von der Kontroverse geprägt. Ein aktueller Schwerpunkt diskutiert die Grundlagen und den Stand des europäischen Integrationsprozesses. Frank-Lothar Kroll legt die historischen und geopolitischen Fundamente frei, auf denen ein europäisches Denken Fuß gefaßt hat. Jürgen Gebhardt macht darauf aufmerksam, dass eine Europäische Union sich nur dann sinnvoll selbst verstehen kann, wenn sie sich als Teil der Konstruktion des "Westens" in transatlantischer Perspektive begreift. Karl A. Schachtschneider formuliert eine fundamentale Kritik am Integrationsprozess der Europäischen Union aus der Perspektive des Staatsrechtslehrers. Diese Kritik kann mit Emanuel Richter als eines jener "neuen Narrative" eingeordnet werden, das als solches zur Demokratisierung der EU gehört.

Kontrovers geht es auch in den weiteren Beiträgen zu, wenn Manuel Becker den "Mythos Humboldt" auf den Prüfstand stellt, wenn Rainer Enskat pointiert gegen die derzeitige Hochschulpolitik polemisiert und Felix Dirsch die Wertgrundlagen der Demokratie untersucht. Hinzu kommen die beachtenswerten Interpretationen, die die Italiener Cristiana Senigaglia und Pierpaolo Ciccarelli zu den deutschen Denkern Max Weber, Edmund Husserl und Leo Strauss vorlegen.

Die Buchkritiken, die den Band 26 abrunden, behandeln neue Publikationen von und über Lothar Fritze, Raul Heimann, Otfried Höffe, Christoph Hübner, Aurel Kolnai, Wolfgang Neugebauer, Samuel Salzborn und Carl Schmitt.
Peter Nitschke
Nachruf auf Horst Dreitzel (6. April 1931-18. März 2016)

I. Europa denken

Jürgen Gebhardt
Westliche Zivilreligion, europäisches Denken und die globale Welt multipler Modernitäten

Frank-Lothar Kroll
Räume - Ideen - Identitäten. Gibt es eine europäische Geschichte?

Emanuel Richter
Die Suche nach einer neuen Erzählung von Europa. Politische und demokratische Potentiale

Karl Albrecht Schachtschneider
Zur politischen Finalität der Europäischen Union

II. Aufsätze

Manuel Becker
Der Humboldt-Mythos auf dem Prüfstand. Wilhelm von Humboldt als Theoretiker und Praktiker von Bildungs- und Hochschulpolitik

Rainer Enskat
Ruinen schaffen ohne Waffen? Zu den politischen Widerfahrnissen der Geisteswissenschaften und der Autonomie der Universität

Pierpaolo Ciccarelli
Politische Philosophie versus Geschichtsphilosophie. Leo Strauss´ Interpretation von Husserls "Philosophie als strenge Wissenschaft"

Felix Dirsch
Demokratie und Relativismus - ein notwendiger Konnex? Verfassungsrechtliche und ideengeschichtliche Hintergründe eines viel diskutierten kulturkritischen Topos der Gegenwart

Cristiana Senigaglia
Max Weber und die demokratische "Umbildung des Charisma"

III. Rezensionsessay

Hans-Christof KrausNeues von und über Carl Schmitt

IV. Rezensionen