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Juliane Prömper

Hemmschwellentheorie und Einzelfallgerechtigkeit.


Dissertationsschrift
2017. 219 S. 219 S. 233 mm
Verlag/Jahr: DUNCKER & HUMBLOT 2017
ISBN: 3-428-15259-X (342815259X)
Neue ISBN: 978-3-428-15259-9 (9783428152599)

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Die Autorin wertet die Rechtsprechung des BGH zur Tötungshemmschwelle der vergangenen dreißig Jahre aus und setzt sich kritisch mit den rechtlichen, psychologischen und straftheoretischen Hintergründen dieser Rechtsprechung auseinander. Anschließend diskutiert sie andere Möglichkeiten zur Einzelfallabwägung und Ermöglichung einzelfallgerechter Bestrafung innerhalb der Schuld und Strafzumessung.
Die Rechtsprechung des BGH zur Tötungshemmschwelle existiert seit den frühen 1980er Jahren. Danach liegt der Tötungsvorsatz bei gefährlichen Gewalthandlungen zwar nahe, es bedürfe wegen der hohen Hemmschwelle vor der Tötung eines Menschen jedoch einer besonderen Abwägung aller Umstände des Einzelfalls. In den letzten Jahren rückten einige Senate des BGH von dieser Rechtsprechung ab, ohne sie ganz aufzugeben. Die Autorin wertet die Rechtsprechung der vergangenen dreißig Jahre aus und setzt sich kritisch mit den rechtlichen, psychologischen und straftheoretischen Hintergründen dieser Rechtsprechung auseinander. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass primäres Ziel der "Hemmschwellentheorie" die Erreichung bestimmter Ergebnisse ist. Da der Vorsatz zur Ermöglichung einzelfallangemessener Ergebnisse jedoch nicht das geeignete Merkmal ist, diskutiert sie anschließend andere Möglichkeiten zur Einzelfallabwägung innerhalb der Schuld und Strafzumessung.
A. Einleitung

Das Bedürfnis nach Einzelfallgerechtigkeit - Einzelfallgerechtigkeit durch die Hemmschwellentheorie? - Gang der Untersuchung

B. Die Tötungshemmschwelle: Einordnung

Abgrenzung von dolus eventualis und bewusster Fahrlässigkeit - Die Kernpunkte der "Hemmschwellentheorie"

C. Entwicklung der Rechtsprechung

Entstehung und bisherige Anwendung der Hemmschwellentheorie - Neuere Entwicklungen - Fazit

D. Rechtfertigung der Hemmschwellentheorie

Existenz einer besonderen Hemmschwelle - Straftheoretische Einordnung - Verfassungsgemäßheit

E. Andere Wege zur Ermöglichung von Einzelfallgerechtigkeit

Ausschließliche Berücksichtigung der mildernden Kriterien über

20, 21 StGB - Umfassende Einzelfallabwägung mittels eines minder schweren Falles - Weitere Möglichkeiten im Rahmen der Strafzumessung

F. Schlussbetrachtung

Literatur- und Sachverzeichnis
"The Theory of Killing Inhibition Threshold and Individual Case Assessment"

The author examines the jurisprudence of the German Federal Court of Justice on the killing inhibition threshold of the past thirty years and critically evaluates its background relating to law, psychology and reasons for punishment. Subsequently, she discusses other options for individual case consideration and the possibility of punishing individual cases within the element of guilt and individualized sentencing.
Juliane Prömper studierte von 2008 bis 2013 Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln. Von 2010 bis 2013 arbeitete sie begleitend als studentische Hilfskraft bei Görg Insolvenzverwaltung Partnerschaft von Rechtsanwälten. Nachdem sie 2013 die Erste Juristischen Staatsprüfung beim Justizprüfungsamt des Oberlandesgerichts Köln ablegte, begann sie mit der Anfertigung ihrer Dissertation unter der Betreuung von Professor Dr. Dr. h.c. Michael Kubiciel am Institut für Strafrecht und Strafprozessrecht der Universität zu Köln. Gleichzeitig war die Autorin von 2013 bis 2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin dort tätig. Seit Februar 2016 ist sie Rechtsreferendarin am Landgericht Köln.