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Daniel Pachurka
Ricoldus de Montecrucis. Tractatus seu disputatio contra Saracenos et Alchoranum
Edition, Übersetzung und Kommentar
2017. 336 S. 2 Abb. 24 cm
Verlag/Jahr: HARRASSOWITZ 2017
ISBN: 3-447-10711-1 (3447107111)
Neue ISBN: 978-3-447-10711-2 (9783447107112)
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Der Dominikaner Ricoldus de Montecrucis (auch: Riccoldo da Monte di Croce) war einer der führenden Islam-Experten des Mittelalters. Seine Werke wurden unter anderem von Nicolaus Cusanus und Martin Luther rezipiert.
In Tractatus seu disputatio contra Saracenos et Alchoranum befasst er sich eingehend mit dem Prophetentum Muhammads und dem Islam insgesamt. Sein Ziel ist die Widerlegung beider. Dazu stellt Ricoldus vier Merkmale auf, anhand derer sich wahres Prophetentum überprüfen lässt. Muhammad erfüllt diese Merkmale freilich nicht: Der Prophet habe ein ausschweifendes Sexualleben, verbreite Lügen, habe niemals Wunder (z.B. die Spaltung des Mondes) gewirkt und moralisch bedenkliche Gesetze erlassen. Ricoldus zeichnet Muhammad als Antipropheten. Entsprechend könne auch der Islam keine wahre Religion sein. Ricoldus stützt sich bei seinem Widerlegungsversuch auf die polemische Tradition des lateinischen Westens und ein breites Repertoire von islamischen Quellen, zu denen unter anderem der Qur´an, die großen Hadith-Sammlungen Buhari und Muslim und die Prophetenbiografie (Sira) des Ibn Ishaq gehören. Zahlreiche Stellen dieser Schriften werden im Tractatus ins Lateinische übersetzt und zitiert.
Das vorliegende Buch ergänzt die bisher bekannten Schriften um den Tractatus, der als "Anti-Muhammad-Werk" des Ricoldus bezeichnet werden kann. Die Ausgabe legt erstmals eine kritische Edition mit deutscher Übersetzung und einen wissenschaftlichen Kommentar vor.