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Birgit Braun
Friedrich Meggendorfer
Person und Ethik eines Psychiaters im Nationalsozialismus. Dissertationsschrift
2017. 804 S. 62 schw.-w. Abb. 240 mm
Verlag/Jahr: FRANZ STEINER VERLAG 2017
ISBN: 3-515-11964-7 (3515119647)
Neue ISBN: 978-3-515-11964-1 (9783515119641)
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Friedrich Meggendorfers erbhygienische Verwicklung beruhte auf einer Trias von eigenem wissenschaftlichen Interesse, positiver Verstärkung durch Karriereoptionen sowie früher akademischer Prägung. Sein Einsatz wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Stützung und Auslegung der NS-Gesetzgebung spiegelt eine dunkle Facette in der Vita Meggendorfers wider. Unter den Zwängen der NS-Politik setzte er seine Eugenik-Expertise nicht zum Stoppen der "Euthanasie" ein. In seinem breiten, auch fachübergreifenden medizinischen Interesse machte er sich um die Etablierung der Elektrokonvulsionstherapie in Deutschland verdient. Diese gilt auch heutzutage als die wirksamste antidepressive Behandlungsoption. Bei Meggendorfer zeigt sich eine Ambivalenz zwischen gesetzlichen Vorgaben, damaligen professionsethischen Standards und dem Streben nach persönlich christlich-moralischem Verhalten gegenüber dem einzelnen Patienten. Birgit Braun betrachtet aus kritisch-historischer Perspektive die damit verbundenen wissenschaftsethischen Herausforderungen.
Braun, Birgit
Birgit Braun, Studium der Humanmedizin in Regensburg, Stipendiatin des Max Weber-Programms. Approbation 2011, Promotion zum Dr. med. zu "Geschichte, Genealogie und Genetik eines psychiatriehistorischen Falls". Facharztausbildung an der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik der FAU Erlangen-Nürnberg. 2017 Promotion zum Dr. phil., Weiterbildung zur Fachärztin für Psychosomatische Medizin am Universitätsklinikum Regensburg.