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Matthias Kaltenbrunner
Das global vernetzte Dorf
Eine Migrationsgeschichte. Dissertationsschrift
2017. 601 S. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2017
ISBN: 3-593-50779-X (359350779X)
Neue ISBN: 978-3-593-50779-8 (9783593507798)
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Rusiv, ein Dorf in der historischen Region Ostgalizien, gehört heute zur Ukraine. Im 20. Jahrhundert wechselte es mehrmals die staatliche Zugehörigkeit. Über die Jahrzehnte wanderten viele Bewohner nach Kanada aus. Dichte Netzwerke zwischen den Ausgewanderten und den zu Hause Gebliebenen bestimmten das Leben des Dorfes - und waren sogar stark genug, den Eisernen Vorhang zu durchdringen. In der Gegenwart migrieren viele Bewohner nach Südeuropa, sodass bis heute von einem global vernetzten Dorf zu sprechen ist. Der Autor richtet den Blick auf eine Menschengruppe, die meist außen vor bleibt, die Dorfbewohner, und eröffnet so eine neue Sichtweise auf die Geschichte Osteuropas.
Inhalt
Vorwort 7
1. Einleitung 10
1.1. Problemstellung: Ostgalizische Dörfer im 20. Jahrhundert 10
1.2. Methodischer Zugang und Zielsetzung: Mikrogeschichte des
global vernetzten Dorfes 17
1.3 Das Fallbeispiel: Ein ukrainisches Dorf vom späten
19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 24
1.4. Quellenlage 26
1.5. Forschungsstand und Sekundärliteratur 431.6. Sprachen, Übersetzung und Transliteration 53
2. Die Dörfer im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert 57
2.1. Geografische Lage, Konfessionen und Sprachen 57
2.2. Herkunftslegenden, Familienverbände und dörfliche Identitäten 63
2.3. Grundbesitz 67
2.4. Materielle Kultur: Eine Durchschnittsfamilie um 1900 73
2.5. Lohnarbeit und regionale Migrationspatterns 77
2.6. Soziale und politische Mobilisierung 81
3. Der Beginn der Massenmigration: "Kolonien" in Kanada 91
3.1. "Migrationsenthusiasten": Visionäre und Agenten 91
3.2. Gehen oder bleiben? Innerfamiliäre Diskussionen 98
3.3. Ökonomische "Push-Faktoren" und dörfliche
"Kettenmigration" 102
4. Die jüdische Bevölkerung und ihre Netzwerke 110
4.1. Komplementäre Wirtschaftsstruktur und Konfliktlinien 110
4.2. Alternative Netzwerke: Juden in New York City 116
5. Das global vernetzte Dorf von der Jahrhundertwende bis
zum Zweiten Weltkrieg 122
5.1. Migrationspatterns im Wandel 122
5.2. Dörfliche Netzwerke in Kanada 150
5.3. Global vernetzte Familien und Familienökonomien vor dem Zweiten Weltkrieg 185
5.4. Politische Mobilisierung und Radikalisierung 225
6. Migration in die junge Sowjetunion 244
6.1. Eine Alternative zu Kanada 244
6.2. Exkurs: Eine Kommune im Gebiet Odessa 248
7. Nationalsozialismus und Stalinismus 274
7.1. Die erste Sowjetherrschaft 274
7.2. Die nationalsozialistische Herrschaft 283
7.3. Weltkrieg, Terror und Partisanenkampf 309
7.4. Die Repressierten und ihre Netzwerke 340
7.5. Schwieriges Gedenken 369
8. Innersowjetische Migrationsprozesse 378
8.1. Das sowjetische Dorf 378
8.2. Bildungsmigration und Urbanisierung 385
8.3. Sowjetische "frontier labourers" 394
9. Das global vernetzte Dorf in der Sowjetzeit 403
9.1. Tourismus und "Kulturaustausch" 403
9.2. Kontakte im Zeichen des Kalten Krieges 450
9.3. Global vernetzte Familien und Familienökonomien nach dem Zweiten Weltkrieg 490
10. Ausblick: Das global vernetzte postsowjetische Dorf 545
11. Conclusio 554
Quellen- und Literaturverzeichnis 564
Abkürzungen 594
Kurzbiografien der wichtigsten Personen 596
Karten 599
Matthias Kaltenbrunner, Dr. phil., ist Assistent am Institut für Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien.