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Stand: 2020-02-01
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Jeannette van Laak

Einrichten im Übergang


Das Aufnahmelager Gießen (1946-1990). Habilitationsschrift
2017. 420 S. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2017
ISBN: 3-593-50810-9 (3593508109)
Neue ISBN: 978-3-593-50810-8 (9783593508108)

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Zwischen 1946 und 1989 begehrten 4,5 Millionen Flüchtlinge aus der sowjetischen Besatzungszone und der DDR Aufnahme in die Bundesrepublik Deutschland. Für knapp ein Viertel von ihnen war das Gießener Notaufnahmelager die erste Anlaufstation. Hier fand zum einen die formale Aufnahme in die Bundesrepublik statt, zum anderen gewann man hier wichtige Informationen, die Aufschluss über politische, wirtschaftliche und militärische Einrichtungen der DDR gaben. Die erste umfassende Studie hierzu verschränkt die Entwicklung der bundesdeutschen Aufnahme- und Integrationspraxis mit den Erinnerungen übergesiedelter DDR-Bürger an den Funktionsraum des Lagers Gießen und das Aufnahmeverfahren. Exemplarisch kristallisieren sich dabei die Stärken und Schwächen eines bundesdeutschen Aufnahmerituals heraus.
Inhalt
Einleitung 8
1. Provisorische Ordnungssysteme nach 1945 31
1.1 Nachkriegslager in Gießen 31
1.2 Die Alliierten und die Lager 43
1.3 Zuwanderer zwischen Aufnahme und Rückführung 49
1.4 Zwischenresümee 64
2. Das Lager zwischen Auflösung und Verstetigung
(1948-1961) 67
2.1 Eine Stadt wehrt sich 67
2.2 Das Land Hessen behauptet sich 78
2.3 Der Bund wird arbeitsfähig 89
2.4 Das Lager als "Schaufenster des Westens"? 98
2.5 Zwischenresümee 107
3. Das Lager als hessische Landeseinrichtung 109
3.1 Zum infrastrukturellen Aufbau des Lagers 109
3.2 Die bundesdeutsche Gesellschaft en miniature? - Zur Vielfalt
der karitativen Verbände und Interessenvertretungen im
Lager 136
3.3 Lager-Zeremonien 149
3.4 Zwischenresümee 161
4. Die Sichtbaren und die Unsichtbaren -
Die Dienststellen des Bundes 163
4.1 Die "sichtbare" Dienststelle
des Bundesnotaufnahmeverfahrens 164
4.2 Die "unsichtbaren" Dienststellen -
Zur Arbeit der Geheimdienste im Lager Gießen 187
4.3 Die geheimdienstlichen Befragungen - Balanceakt zwischen
Transparenz, Freiwilligkeit und Verschwiegenheit 210
4.4 Zwischenresümee 216
4.5 Die "Unsichtbaren II": Zur Arbeit des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR im Lager Gießen 218
5. Herausforderungen 238
5.1 Das Lager zwischen Funktionalität und Repräsentativität 239
5.2 Vom kleinsten zum einzigen Bundesnotaufnahmelager -
Das Lager nach dem Mauerbau 251
5.3 Sonderaufgaben - Die Aufnahme der freigekauften
politischen Häftlinge aus der DDR 269
5.4 Zurück zu den Anfängen? Die Zentrale Aufnahmeeinrichtung
des Landes Hessen in den 1980er Jahren 282
5.5 Zwischenresümee 303
6. Einrichten im Übergang - Migrationserfahrungen 305
6.1 Migrationsgeschichten - Zum Narrativ der Übersiedlungserfahrung 3076.2 Die Entscheidung "Gehen oder Bleiben?!" 321
6.3 Keine Erinnerungen an den Lageralltag? 331
6.4 Erste Begegnung mit bundesdeutschen Behörden 346
6.5 Ausblicke 361
Zusammenfassung 374
Dank 390
Abkürzungen 392
Abbildungsnachweise 394
Quellen, Interviews und Literatur 396
Archivalische Quellen 396
Zeitungen/Zeitschriften 398
Gedruckte Quellen 398
Interviews 399
Literatur 401
"´Einrichten im Übergang´ ist ein wichtiges Buch, weil es unsere Kenntnis der Aufnahmelager auf ein neues Niveau hebt." Helge Heidemeyer, Sehepunkte, 15.04.2018

"Jeannette van Laak leistet mit ihrer Studie über die Entwicklung des kleinen Gießener Lagers zur wichtigsten Aufnahmestelle für DDR-Zuwanderer einen längst fälligen Beitrag zur Lager- und Institutionengeschichte, zur Geschichte der Bundesrepublik sowie zur deutsch-deutschen Migrationsgeschichte." Florentine Schmidtmann, H-Soz-Kult, 06.04.2018