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Roland Berbig, Richard Faber, Christof Müller-Busch
(Beteiligte)
Krankheit, Sterben und Tod im Leben und Schreiben europäischer Schriftsteller
Das 20. und 21. Jahrhundert
Herausgegeben von Berbig, Roland; Faber, Richard; Müller-Busch, Christof
2017. 328 S. 235 mm
Verlag/Jahr: KÖNIGSHAUSEN & NEUMANN 2017
ISBN: 3-8260-5892-5 (3826058925)
Neue ISBN: 978-3-8260-5892-9 (9783826058929)
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Krankheit, Sterben und Tod sind gesellschafts- und kulturbestimmende Essentials menschlichen Lebens, in individueller Hinsicht wie auch im Miteinander. Keine Religion, keine Kunst, keine Wissenschaft, die nicht Sterben und Tod zu `bewältigen suchten.
Krankheit, Sterben und Tod sind immer wieder auch Gegenstände Schöner Literatur. Diese beschreibt und `bedichtet sie aufs einprägsamste und ästhetisiert sie damit nicht nur im schönen, sondern auch im wörtlichen: dem wahrnehmenden Sinne von "Aisthesis".
Schöne Literatur kann nicht belehren über, aber sie kann sehr wohl sensibilisieren für Krankheit, Sterben und Tod - gerade auch diejenigen, die berufsmäßig, fast alltäglich mit dem Sterben anderer konfrontiert sind.
Die Ringvorlesung ist nicht zufällig als eine interdisziplinäre: "literaturanthropologische" bzw. "literaturmedizinische" Annäherung an ein uns alle betreffendes Thema konzipiert. Von Literaturwissenschaftlern und Medizinern gemeinsam veranstaltet, ist sie nicht nur für Studierende der Literatur- und Kulturwissenschaften bestimmt, sondern auch für künftige Ärztinnen, Ärzte und Pflegende: für alle, die sich von Krankheit, Sterben und Tod herausgefordert fühlen.
Vorwort - N. Diezemann: Das Thema Hungern in der deutschen Literatur um 1900 - D. von Engelhardt: Sterben und Tod im Leben und Werk von Thomas Mann. Objektive Erscheinung - subjektives Erleben - soziale Reaktion - symbolischer Sinn - P. Selg: Lebensweg und Krankheitsschicksal bei Rainer Maria Rilke - K.-J. Neumärker: Krankheit und Sterben bei Hans Fallada. Eine Chronik des Leidens - R. Berbig: "Auf der höflichen Wanderung den von Gräbern durchsetzten Hügeln entgegen." Sterben und Tod bei Ilse Aichinger - E. Locher: Über Schreiben und Sterben Ingeborg Bachmanns - C. Schmitt: Anamnese, Alkohol, Empathie - Aspekte der Krankengeschichte Uwe Johnsons - H. Tommek: "Jedes Wort mußte aus der Machtlosigkeit herausgesucht werden". Agonie als Darstellungsfigur in Peter Weiss´ Die Ästhetik des Widerstands - J. P. Mautner: "...weil die Krankheit an sich eine Erfindung sei". Zur Verhältnisbestimmung von Literatur und Krankheit bei Thomas Bernhard - B. Dahlke: Die eigene Sprache wiedergewinnen. Kathrin Schmidts Roman "Du stirbst nicht" - H. C. Müller-Busch: Fritz Zorn und Wolfgang Herrndorf - Literatur im Angesicht des Todes - E. Altenhof: Krankheit - Tod - Inszenierung. Zu Leben und Schaffen Christoph Schlingensiefs - R. Brennecke: Karl Ove Knausg†rds "Sterben". Eine Art Krisenbewältigung - B. Schröder: Den Tod überschreiben - Demenz in deutschsprachiger Gegenwartsliteratur - K. Hesse: "Manchmal muß man an den Tod denken..." Sterben und Tod im deutschsprachigen Bilderbuch der Gegenwart
Prof. Dr. Roland Berbig, geb. 1954, Dr. Phil., lehrt Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Die thematischen Schwerpunkte seiner Arbeit sind u. a. Theodor Fontane,Berlin-Literatur, Literatur nach 1945 (u.a. Günter Eich, Ilse Aichinger, Uwe Johnson).
Richard Faber ist Professor für Soziologie (der Literatur) an der FU Berlin.