Neuerscheinungen 2017Stand: 2020-02-01 |
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
|
Herderstraße 10 10625 Berlin Tel.: 030 315 714 16 Fax 030 315 714 14 info@buchspektrum.de |
Matthias Knopik
Die Geburt der Finsternis
Thomas Bernhards Roman ,Frost´. Entstehung - Wirkung - Interpretation
2017. 436 S. 235 mm
Verlag/Jahr: KÖNIGSHAUSEN & NEUMANN 2017
ISBN: 3-8260-6106-3 (3826061063)
Neue ISBN: 978-3-8260-6106-6 (9783826061066)
Preis und Lieferzeit: Bitte klicken
Finsternis ist ein zentraler Begriff im Werk Thomas Bernhards - als thematische Rahmung, aber ebenso als ´hermeneutisches Ereignis´ innerhalb der Texte, als Verfinsterung von Welt durch Sprache, deren Sogwirkung mit einem unauflösbaren Rätselcharakter korrespondiert.
Der Autor widmet sich der Entstehung dieser finsteren Welt. Erstmalig wird Bernhards Debütroman Frost anhand der bisher unveröffentlichten Typoskripte und Entwürfe mit scharfer textkritischer Aufmerksamkeit umfassend ausgewertet und poetologisch erschlossen.
Durch minutiöse Beobachtung wird gezeigt, wie Bernhard das zum Topos gewordene Wort der Auflösung durch eine erwartungs- und sinndestabilisierende Sprache konstituiert und so seinem Text ein Gepräge der Entdeutlichung verleiht.
Die sich dadurch bei den Roman-Figuren (und Lesern) einstellende Verstörung erstreckt sich auf verschiedene, im späteren Werk immer wiederkehrende Motive wie Krankheit, die Geschwisterbeziehung, das Verhältnis Naturwissenschaft/Kunst, religiöse Symbole, schließlich den Selbstmord, die präzise untersucht werden.
Damit wird Frost erstmalig durch ein textkritisches Verfahren und vor dem Hintergrund des Entstehungsprozesses analysiert, die bisherige Forschung kritisch hinterfragt und so ein Einblick in die Bernhardsche Arbeitsweise gewonnen.
Dr. Matthias Knopik studierte Neuere Deutsche Philologie und Politische Wissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit den Schwerpunkten Hermeneutik, Textkritik und österreichische Literatur. 2012-2014 absolvierte er mehrere Stationen im deutschen Verlagswesen sowie Forschungsaufenthalte im Thomas-Bernhard-Archiv. Seit 2015 arbeitet er bei einem renommierten deutschen Wissenschaftsverlag.