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Neuerscheinungen 2017

Stand: 2020-02-01
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Ulrich Müller

Nathans Baum


Eine Kritik der rechtlichen Vernunft
2017. 320 S. 235 mm
Verlag/Jahr: KÖNIGSHAUSEN & NEUMANN 2017
ISBN: 3-8260-6139-X (382606139X)
Neue ISBN: 978-3-8260-6139-4 (9783826061394)

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Ulrich Müllers friedensfreiheitliche Konzeption von Recht und Moral begründet die Möglichkeit vernünftigen Zusammenlebens von Menschen und Gesellschaften. Sie beruht auf einer Theorie des rechtsmoralisch Guten, die sich aus der zweifach normativen Quelle umfassenden Friedens und allgemeiner Freiheit speist. Aus diesem axiomatischen Zwillingswert, der im Zentrum der rechtsphilosophischen Analyse steht, wird der sozialmoralische Grundsatz, eine Art Sozialformel des Kantischen kategorischen Imperativs, abgeleitet und rechtlich modifiziert. Diese vernünftige Rechtsnorm, nach der so zu handeln ist, dass gewaltloses und selbstbestimmtes Handeln nicht gefährdet werden, orientiert zunächst die Kritik der einflussreichsten Rechtsphilosophien von Hegel bis Habermas. Anschließend dient sie dazu, die elementaren Strukturen und Grenzen der friedensfreiheitlichen Rechtsvernunft freizulegen.
Weiterhin werden elementare Konfliktverhältnisse der rechtlichen Vernunft, u.a. zwischen Recht und Macht, thematisiert, die dann grundbegrifflich entschärft, bzw. aufgelöst werden. Die untersuchte Spannung zwischen allgemeiner Rechtsnorm und konkreter Normanwendung in den Bereichen privates und öffentliches Recht, Eigentums- und Vertragsrecht, Strafrecht oder Völkerrecht, lässt sich, wie gezeigt, mit der Methode wertsolidarischen Interpretierens abbauen.
Das Spezifische der friedensfreiheitlichen Konzeption des rechtlich Guten im Unterschied zu anderen vernunftrechtlichen Theorien besteht in der Notwendigkeit des transzendentalen Friedensprinzips, der menschenrechtlichen Interpretation des Freiheitsprinzips, sowie im Begriff der Humanität als Verbindung von Friedfertigkeit und Eigenständigkeit.
Abschließend wird die Frage nach dem Sinn des Lebens sowie der damit zusammenhängende Unterschied zwischen rechtlich Gutem und gutem Leben erläutert.
Nach Müllers wertsolidarischer Interpretation können zwei Kunstwerke die rechtsmoralische Idee friedensfreiheitlichen Zusammenlebens besonders plastisch veranschaulichen: Caspar David Friedrichs Bild Der einsame Baum und Lessings Drama Nathan der Weise.
Ulrich Müller studierte Philosophie, Germanistik und Musik. Er promovierte 1986 an der Freien Universität Berlin mit einer Arbeit über Adorno. Müller unterrichtet am Hans-Carossa-Gymnasium in Berlin. Besonders wichtig sind ihm die Philosophie Kants sowie die Kritische Theorie.