Neuerscheinungen 2017Stand: 2020-02-01 |
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Christie Golden, Andreas Kasprzak, Claudia Kern
(Beteiligte)
World of Warcraft: Der Lord der Clans
Blizzard Legends
Übersetzung: Kern, Claudia; Kasprzak, Andreas
2017. 288 S. 21.6 cm
Verlag/Jahr: PANINI BOOKS 2017
ISBN: 3-8332-3444-X (383323444X)
Neue ISBN: 978-3-8332-3444-6 (9783833234446)
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In den dunstverhangenen Nebeln der Vergangenheit war die Welt von Azeroth von wundersamen Wesen aller Art erfüllt. Geheimnisvolle Elfen und kühne Zwerge wandelten unter den Menschen - bis die Ankunft der dämonischen Armee, die man die Brennende Legion nannte, den Frieden für immer aus der Welt verbannte. Jetzt kämpfen Orcs, Drachen, Kobolde und Trolle um die Herrschaft über die zerschmetterten Königreiche. Sklave, Gladiator, Schamane, Kriegshäuptling. All dies hat man den geheimnisvollen Orc namens Thrall schon genannt. Von grausamen menschlichen Herren aufgezogen, die ihn zu ihrem perfekten Werkzeug schmieden wollten, trieben die Wildheit seines Herzens und sein ruheloser Geist Thrall dazu an, einem Schicksal zu folgen, das er gerade erst zu verstehen begann. Er wollte seine Ketten zerreißen und die uralten Traditionen seines Volkes wieder entdecken. Jetzt kann die stürmische Geschichte seines Lebens - eine Saga der Ehre, des Hasses und der Hoffnung - endlich erzählt werden.
KOMPLETT ÜBERARBEITETE NEUAUSGABE
Sie kamen, als Gul´dan sie rief, die, die ihre Seelen willig -
nein, begierig - der Dunkelheit verkauft hatten. Einst waren sie
wie Gul´dan tief spirituelle Wesen. Einst hatten sie die natürliche
Welt studiert und den Platz, den die Orcs darin einnahmen. Sie
hatten von den Tieren des Waldes und der Felder gelernt, von
den Vögeln in der Luft und von den Fischen in den Flüssen und
Ozeanen. Und sie waren Teil dieses Kreislaufs, nicht mehr und
nicht weniger.
Doch das war Vergangenheit. Diese ehemaligen Schamanen,
diese neuen Magier, hatten nur für kurze Zeit die Macht
geschmeckt und empfanden sie als unwiderstehlich süß - wie
einen Tropfen Honig auf der Zunge. So wurde ihre Begierde mit
immer größerer Macht belohnt. Gul´dan selbst hatte von seinem
Meister Ner´zhul gelernt, bis der Schüler schließlich den Lehrer
überflügelte. Ner´zhul hatte dafür gesorgt, dass die Horde zujener wilden, unaufhaltsamen Woge von Gewalt wurde, die sie
heute darstellte, aber Ner´zhul hatte auch der Mut gefehlt noch
weiter zu gehen. Er hatte eine Schwäche für die angeborene Würde
seines Volkes. Gul´dan war aus anderem Holze geschnitzt.
Die Horde hatte alles getötet, was es in dieser Welt zu töten
gab. Sie war verloren ohne ein Ventil für ihre Blutgier. In einem
verzweifelten Versuch die brutalen Sehnsüchte in ihren Herzen
zu stillen, fielen die Stämme übereinander her.
Es war Gul´dan, der ein neues Ziel für die brennende, mörderische
Gier der Horde fand. Schon bald würden sie in eine neue
Welt aufbrechen, die voll war mit einfacher, ahnungsloser Beute.
Ihre Blutgier würde einen neuen Höhepunkt erreichen und so
benötigte die wilde Horde einen Rat, um sie anzuleiten. Gul´dan
sollte diesen Rat führen.
Er nickte ihnen zu, als sie eintraten, und seinen kleinen, funkelnden
Augen entging nichts. Einer nach dem anderen kamen
sie, wurden wie zahme Tiere zu ihrem Herrn gerufen. Zu ihm.
Sie versammelten sich um einen Tisch, die gefürchtetsten,
verehrtesten und verhasstesten Mitglieder aller Orc-Stämme. Einige
sahen schrecklich aus, hatten für ihr dunkles Wissen mit
mehr als nur ihrer Seele bezahlt. Bei anderen bemerkte man
nichts; ihre Körper waren unversehrt und stark, mit glatter grüner
Haut, die sich über dicke Muskeln spannte. Darum hatten sie bei
ihrem dunklen Handel gebeten. Alle waren skrupellos, listig und
schreckten vor nichts zurück, um ihre Macht zu mehren.
Aber keiner von ihnen war auch nur vergleichbar skrupellos
wie Gul´dan.