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Neuerscheinungen 2017

Stand: 2020-02-01
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Stefan Weidner

Fluchthelferin Poesie


Friedrich Rückert und der Orient
2017. 62 S. 213 mm
Verlag/Jahr: WALLSTEIN 2017
ISBN: 3-8353-1986-8 (3835319868)
Neue ISBN: 978-3-8353-1986-8 (9783835319868)

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Friedrich Rückert brachte die orientalische Literatur nach Europa. Kann sein Orientbild angesichts der zunehmenden Islamophobie helfen, Brücken zu schlagen?

Friedrich Rückert zu lesen heißt abzutauchen in zwei Vergangenheiten: in die des Abendlands und die des Orients. Was hat der Poet heute noch angesichts der aktuellen Krisensituation zu sagen?
Stefan Weidner unterzieht den Dichter und polyglotten Übersetzer der orientalischen Literaturen einer Neulektüre vor dem Hintergrund des aktuellen politischen Spannungsfelds zwischen arabischer Welt und Europa. Was der Orient im 19. Jahrhundert für Rückert war, scheint im 21. Jahrhundert für die aus der arabischen Welt kommenden Flüchtlinge Europa zu sein: Beide idealisieren und romantisieren ihren Sehnsuchtsort. Aber während es Rückert erspart blieb, mit der Wirklichkeit in der arabischen Welt konfrontiert zu werden, prallen heute die Flüchtlinge mit ihren Hoffnungen gegen die europäische Wirklichkeit. Und der Orient als Sehnsuchtsort, wie er in den Übersetzungen Rückerts aufscheint, gerät immer stärker in Konflikt mit den aktuellen Bildern. Stefan Weidner zeigt in seiner Analyse dieser Diskrepanz, wie es mit Hilfe von Rückerts poetischem Blick auf die arabische Welt gelingen kann, sich von der medialen Verfremdung und dem einseitig gegenwartsbezogenen Blick auf den Orient freizumachen.
Stefan Weidner, 1967 geboren, studierte Islamwissenschaften, Germanistik und Philosophie in Göttingen, Damaskus, Berkeley und Bonn. Er arbeitet als Autor, Übersetzer, Literaturkritiker und seit 2001 als Chefredakteur der Zeitschrift ´Fikrun wa Fann/Art & Thought´, die vom Goethe-Institut für den Dialog mit der islamischen Welt herausgegeben wird. Er hat zahlreiche Lyriker aus dem Arabischen übersetzt. 2006 erhielt er den "Brentano-Preis" der Stadt Heidelberg, 2007 den "Johann-Heinrich-Voß-Preis" für Übersetzung und 2014 den "Paul Scheerbart-Preis".