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Brenner-Archiv der Universität, Markus Enders, Ludwig von Ficker, Ingrid Fürhapter, Karl Kraus, Friedrich Pfäfflin (Beteiligte)

"Erinnerung an den einen Tag in Mühlau"


Karl Kraus und Ludwig von Ficker. Briefe, Dokumente 1910-1936
Herausgegeben von Brenner-Archiv der Universität Innsbruck; Enders, Markus; Fürhapter, Ingrid; Pfäfflin, Friedrich; Vorlage: Kraus, Karl; Ficker, Ludwig von
2017. 350 S. m. 10 Abb. 198 mm
Verlag/Jahr: WALLSTEIN 2017
ISBN: 3-8353-3151-5 (3835331515)
Neue ISBN: 978-3-8353-3151-8 (9783835331518)

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Die Dokumentation einer Freundschaft in unruhigen Zeiten: der Briefwechsel Ludwig von Fickers mit Karl Kraus.

"Daß die einzige ehrliche Revue Österreichs in Innsbruck erscheint, sollte man, wenn schon nicht in Österreich, so doch in Deutschland wissen, dessen einzige ehrliche Revue gleichfalls in Innsbruck erscheint." Diese Feststellung in der "Fackel" vom 5. Februar 1913 kennzeichnet die Frühzeit einer Freundschaft zwischen Karl Kraus und Ludwig von Ficker. Sie hatte über ein Vierteljahrhundert Bestand. Am Anfang stand Fickers Begeisterung für das Werk von Karl Kraus, die "Studien über Kraus" (1913) und die "Rundfrage" (1913) - und Kraus begegnete Ficker als Freund, um den er sich sorgte und dessen Erfahrungen im Krieg sich in seinem Hauptwerk "Die letzten Tage der Menschheit" buchstäblich niederschlugen. Ficker war in Kraus" Beziehung zu Sidonie Nádhern? durch gemeinsame Besuche in Innsbruck eingeweiht; im September 1917 war Ficker Gast in Janowitz - eine Auszeichnung, die außer ihm nur noch Adolf Loos zuteil wurde. Die Sorgen um die finanzielle Situation des Freundes, die Überführung der sterblichen Überreste von Georg Trakl auf den Friedhof von Mühlau und das Fortbestehen des Brenner-Verlags sind die Themen in den zwanziger Jahren, während Kraus in den Jahren des heraufziehenden Faschismus sich mehrfach bei einem Rat holte: bei Ludwig von Ficker.
Ludwig von Ficker (1880 - 1967), Herausgeber der Zeitschrift "Der Brenner" (1910 - 1954), in der dichterische, philosophische und theologische Beiträge erschienen, die das Geistesleben entscheidend prägten. Förderer der literarischen Avantgarde, pflegte Kontakt mit Martin Heidegger ebenso wie mit Theodor W. Adorno, Günther Anders und Gabriel Marcel.

Karl Kraus, 1874-1936, gilt heute als einer der bedeutendsten Sprach- und Kulturkritiker des 20. Jahrhunderts. Mit seiner Zeitschrift ´Die Fackel´ und seinem literarischen Schaffen war er unbestechlicher Kommentator des kulturellen und politischen Zeitgeschehens.